Wir lassen die Produzent:innen aus den Kategorien Spielfilm, Dokumentarfilm und Kinderfilm, die 2025 für einen Deutschen Filmpreis nominiert sind, in einer Umfrage zu Wort kommen. Falls Sie sich fragen: Die Reihenfolge ist alphabetisch nach Filmtitel sortiert, ungeachtet der Kategorie.

THE SPOT läutet mit verschiedenen Features den Countdown zur Verleihung des Deutschen Filmpreis 2025 ein. In einer großen Umfrage lassen wir etwa die nominierten Produzent:innen aus den Kategorien Spielfilm, Dokumentarfilm und Kinderfilm zu Wort kommen. Falls Sie sich fragen: Die Reihenfolge ist alphabetisch nach Filmtitel sortiert, ungeachtet der Kategorie. Den Anfang macht Veit Helmer mit „Akiko, der fliegende Affe“ aus der Kategorie Kinderfilm.
Gratulation zur Nominierung! Was bedeutet sie Ihnen? Welchen Stellenwert genießt der Deutsche Filmpreis für Sie? Hat sich durch die Tatsache, dass der Preis nicht mehr dotiert ist, etwas für Sie verändert?
Veit Helmer: „Akiko, der fliegende Affe“ lief seit Locarno auf vielen Festivals. Der Film begeistert Kinder wie Eltern gleichermaßen. Die Nominierung als Bester Kinderfilm ist die Kirsche auf der Torte und macht mich und das Team sehr glücklich. Da die Referenzpunkte erheblich an Wert gewinnen, ist der Wegfall des direkten Preisgeldes zu verschmerzen. Sicherlich ein Grund, wieso der Aufschrei der Branche so leise war. Oscar, Bafta oder César sind ja auch keine Geldpreise.
Wenn Sie auf die Arbeit an Ihrem Film zurückblicken: Worauf sind Sie am meisten stolz? Was macht dieses Projekt ganz besonders, sowohl allgemein als auch für Sie?
Veit Helmer: Einen Kinderfilm herzustellen, der nicht auf einer IP basiert, ist großes Wagnis. Bei „Akiko“ sind alle Hauptdarsteller echte Tiere, im Rückblick war der Dreh ein Ritt über den Bodensee. Man sollte bei so einem Projekt nicht zu viel nachdenken, sonst würde man in Anbetracht der Risiken die Finger davon lassen!
Die Novellierung des FFG ging zum Jahresende 2024 gerade noch durch. Was erhoffen Sie sich von der neuen Regierung? Was muss geschehen? Welche Schritte sind nun wichtig, um Deutschland insgesamt als attraktiven Filmstandort zu gestalten?
Veit Helmer: Die Regionalförderer sollten jetzt nachziehen und auf mehr als 100 % Regionaleffekt verzichten. Das würde auch die Co2-Emmissionen halbieren, die durch ungewollte Drehs in mehreren Bundesländern entstehen. Und die Öffentlich-Rechtlichen sollten weniger Sportlizenzen einkaufen (das können die privaten genauso gut), statt dessen wieder mehr Geld in Dokumentar- und Kinofilme investieren.
Unverändert befinden wir uns in Zeiten des Umbruchs. Halten Sie das deutsche Kino im Jahr 2025 für vital und relevant?
Veit Helmer: Das Jahr hat mit starken Filmen auf der Berlinale begonnen. „Islands“ von Jan-Ole Gerster und „Was Marielle weiß“ von Frédéric Hambalek trauen sich viel, was sowohl die Inhalte und die Umsetzung betrifft. Kinozuschauer wollen überrascht werden.