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Die LOLA-nominierten Produzent:innen: Corinna Mehner & Carolin Dassel mit „Woodwalkers“


Wir lassen die Produzent:innen aus den Kategorien Spielfilm, Dokumentarfilm und Kinderfilm, die 2025 für einen Deutschen Filmpreis nominiert sind, in einer Umfrage zu Wort kommen. Falls Sie sich fragen: Die Reihenfolge ist alphabetisch nach Filmtitel sortiert, ungeachtet der Kategorie.

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Corinna Mehner (r.) und Carolin Dassel von blue eyes Fiction (Credit: Petra Fritzi Hennemann)

THE SPOT läutet mit verschiedenen Features den Countdown zur Verleihung des Deutschen Filmpreis 2025 ein. In einer großen Umfrage lassen wir etwa die nominierten Produzent:innen aus den Kategorien Spielfilm, Dokumentarfilm und Kinderfilm zu Wort kommen. Falls Sie sich fragen: Die Reihenfolge ist alphabetisch nach Filmtitel sortiert, ungeachtet der Kategorie. Hier antworten Corinna Mehner und Carolin Dassel, die mit „Woodwalkers“ in der Kategorie bester Kinderfilm nominiert sind.

Gratulation zur Nominierung! Was bedeutet sie Ihnen? Welchen Stellenwert genießt der Deutsche Filmpreis für Sie? Hat sich durch die Tatsache, dass der Preis nicht mehr dotiert ist, etwas für Sie verändert?

Corinna Mehner & Carolin Dassel: Vielen Dank für die Gratulation – wir sind sehr froh, dass unsere produzentische Leistung mit der Nominierung von „Woodwalkers“ zum besten Kinderfilm anerkannt wird. Besonders als frauengeführtes Unternehmen, das seit 20 Jahren hochwertige Familytainment-Produktionen herstellt und erfolgreich auswertet, ist die Aufmerksamkeit für unsere kontinuierliche Arbeit sehr wichtig, um die Leistung von Produzentinnen nach vorne zu bringen. Der deutsche Filmpreis ist die höchste Auszeichnung in Deutschland und besonders da er von den Branchenteilnehmer:innen gewählt wird, hat er eine große Aussagekraft. Die Umstellung, dass der Filmpreis mit Referenzmittel dotiert ist, die man für das weitere Produzieren erwirbt, ist sehr wichtig!  Wenn wir Hybridfilmproduktionen, Realfilme mit einem hohen Anteil an fantasievollen Visual Effects, produzieren, haben wir immer sehr lange Vorläufe und hohe Entwicklungskosten, die über die Finanzierung mit Referenzmitteln im Risiko etwas abgepuffert werden können. Gerade jetzt, da die Finanzierung von Filmen durch die Politik ins Stottern geraten ist, sind Referenzmittel umso wichtiger, um das Delta etwas zu füllen. 

Wenn Sie auf die Arbeit an Ihrem Film zurückblicken: Worauf sind Sie am meisten stolz? Was macht dieses Projekt ganz besonders, sowohl allgemein als auch für Sie?

Corinna Mehner & Carolin Dassel: Wir sind besonders stolz auf die Werte, die bereits in der beliebten, zugrunde liegenden Buchserie „Woodwalkers“ der deutschen Autorin Katja Brandis transportiert werden und so viele Kinder erreicht. Werte wie die Rücksicht auf und der Schutz von Natur und Tieren und das Akzeptieren von den Unterschieden in unserer Gesellschaft. Sich als Gestaltenwandler wirklich in eine Tiernatur einfühlen zu können, ist ein fantasievoller wie lehrreicher Aspekt der Buch- und Filmreihe und wir sind froh, dass wir durch die Kinofilme diese relevanten Themen einer noch breiteren Kinderzuschauerschaft vermitteln dürfen. Ein besonders schönes Miteinander war das Drehen mit unserem sehr diversen Kindercast, den Jacqueline Rietz mit großer Sensibilität aus 20.000 Kindern herauskristallisiert hat. Wir sind den Bedürfnissen so vieler unterschiedlicher Menschen gegenüber noch sehr viel sensibler geworden. Rückblickend sind wir schon sehr mutig gewesen, mit dem großen Kinderensemble, 20 Wildtieren und mit einem großen VFX-Aufwand zu arbeiten. Und der Mut hat sich ausgezahlt, weil der Film bei den Kindern so mega gut ankommt – das ist das Allerwichtigste für uns: dass die Kinder mit strahlenden Gesichtern und glühenden Backen den Kinos kommen!  

Die Novellierung des FFG ging zum Jahresende 2024 gerade noch durch. Was erhoffen Sie sich von der neuen Regierung? Was muss geschehen? Welche Schritte sind nun wichtig, um Deutschland insgesamt als attraktiven Filmstandort zu gestalten? 

Corinna Mehner & Carolin Dassel: Mit der Novellierung des FFG wurde ja nur ein Teil der neuen Filmfinanzierung umgesetzt. Die zwei weiteren Säulen, der Tax Incentive und die Investitionsverpflichtung sind jedoch unabdingbar, um zu unserem Europäischen Umland wieder aufschließen zu können und in Europa wettbewerbsfähig zu sein.

Unverändert befinden wir uns in Zeiten des Umbruchs. Halten Sie das deutsche Kino im Jahr 2025 für vital und relevant?

Corinna Mehner & Carolin Dassel: Wir halten das deutsche Kino für sehr vital und relevant. Wir haben tollen Nachwuchs der an unseren Hochschulen ausgebildet wird und sehr hohe technische Kompetenzen. Vital ist ein Markt wenn es eine sehr gemischte Kinolandschaft mit unterschiedlichen Marktteilnehmern gibt, und das ist noch gegeben. Wir brauchen aber unbedingt die Unterstützung der Politik und die zwei weiteren Filmfördersäulen, damit wir als Filmemacher nicht im Ausland finanzieren müssen.