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Walt Disney auf der CinemaCon: Der Größte kommt zum Schluss


Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist, heißt es ja so schön. Und ich gehe davon aus, dass sich kein anderes Studio auf den Schlips getreten fühlt, wenn man behauptet, dass der letzte in diesem Jahr auf der CinemaCon mit allerersten, brandneuen und absolut exklusiven Szenen präsentierte Film potenziell der größte des Jahres ist. Was neben „Avatar: Fire and Ash“ sonst noch enthüllt wurde? Lesen Sie hier.

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Sagen wir es so: Allein das Staraufgebot bei Disney würde locker für ein halbes Dutzend CineEuropes reichen: Alan Bergman (Co-Chairman, Disney Entertainment), Lindsay Lohan, Jamie Lee Curtis, Florence Pugh, David Harbour, Zoe Saldana, Elle Fanning, James L. Brooks, Julia Louis-Dreyfus, Emma Mackey, Wyatt Russell, Ke Huy Quan, Jeff Bridges, Hannah John-Kamen, Jared Leto und Andrew Cripps (Head of Theatrical Distribution, Disney Entertainment Studios) bei der CinemaCon 2025 (Credit: Alberto E. Rodriguez/Getty Images for CinemaCon)

Alles ist besser mit Stitch. Ist zumindest der Eindruck, den das einleitende Sizzle-Reel von Disney vermittelte, in dem der blaue Leinwandheld ebenso durch andere Filme toben durfte wie unlängst zum Superbowl über das Spielfeld. 

Cooler Einstieg in eine Präsentation, in der man nicht lange um den heißen Brei herumredete, sondern in Person von Alan Bergman gleich auf DAS größte und brennendste Thema dieser CinemaCon zu sprechen kam: das Kinofenster. Gut, konnte man bei Disney auch tun, ohne Gefahr zu laufen, die Stimmung im Raum zu torpedieren. Denn wie der neue weltweite Verleihchef Andrew Cripps ganz richtig feststellte, hatte Disney (in den USA) längere Kinoexklusivitätszeiträume als sämtliche Mitbewerber. Ganz bewusst. Allerdings erwarte man sich dafür auch entsprechende Unterstützung der Kinobetreibenden: Beim Trailering und bei gemeinsamen Marketingbemühungen.

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Jared Leto und Jeff Bridges (Credit: Jerod Harris/Getty Images for CinemaCon)

Noch eine kurze Erfolgsbilanz: 2024 startete Disney drei Filme, die weltweit jeweils mehr als eine Milliarde Dollar einspielte, das Maus-Haus hat mehr als die Hälfte aller Umsatzmillionäre der Geschichte in die Kinos gebracht – und hat 2024 als erstes und einziges Studio seit der Pandemie mehr als fünf Milliarden Dollar in einem Jahr am Boxoffice umgesetzt.

Und befindet sich schon mit der Kampagne zur Realfilmadaption von „Lilo & Stitch“ auf Erfolgskurs: Der Trailer fuhr die zweitmeisten Abrufe binnen 24 Stunden sämtlicher Filme der „Live Action“-Sparte von Disney ein, die exklusiven Ausschnitte räumten entsprechenden Applaus ab.

Womit eine Starparade startete, die die Gesamtbilanz der CinemaCon (in ein paar Stunden in meinem finalen Tagebucheintrag nachzulesen) auf ein mehr als nur beeindruckendes Niveau brachte: Jamie Lee Curtis und Lindsay Lohan stimmten mit einem kultverdächtig gutgelaunten Auftritt auf das Sequel zu ihrem Kultfilm „Freaky Friday“ ein. „Freakier Friday“ erstreckt das Konzept auf mehr als nur eine Generation – und zitiert (so zumindest mein Eindruck) auch beim einen oder anderen weiteren Kultfilm. Oder habe nur ich eine ikonische Szene aus „Ferris macht blau“ wiedererkannt…?

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Lindsay Lohan und Jamie Lee Curtis (Credit: Jerod Harris/Getty Images for CinemaCon)

Wilde Lasershow, elektronische Metal-Beats, aufbrandende Begeisterung, als Jared Leto und Jeff Bridges die Bühne betreten… Das muss natürlich „Tron: Ares“ sein. „Wir haben Nine Inch Nails – Ihr könnt Euch echt auf etwas gefasst machen!“, unterstrich Bridges die Bedeutung, die die Musik gerade in diesem Film hatte. Wobei der gezeigte Ausschnitt vor allem visuell neue Maßstäbe setzte. Denn in „Tron: Ares“ kollidieren erneut zwei Welten – aber diesmal ist es die virtuelle, die sich in die reale drängt…

„The Amateur” kommt zwar schon (bzw. nach mehreren Verschiebungen „endlich“) nächste Woche in die Kinos, man wollte es sich aber nicht nehmen lassen, eine kurze Szene (tatsächlich eine kürzere Fassung des bei der Filmwoche München gezeigten Materials) aus dem Actionthriller mit Rami Malek, Lawrence Fishburn und Rachel Brosnahan zu zeigen, in dem ein brillanter CIA-Analyst auf Rachefeldzug geht.

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Alan Bergman und James L. Brooks (Credit: Jerod Harris/Getty Images for CinemaCon)

Auf Disney+ war „Prey“ ein großer Erfolg – Grund genug, Regisseur Dan Trachtenberg bei seiner nächsten Befassung mit dem Kult-Xenomorphen die Tür noch ein wenig weiter zu öffnen: „Predator: Badlands“ ist nicht nur ein Kinofilm, sondern einer, der die Titelrolle auf den Kopf stellt, wie Hauptdarstellerin Elle Fanning persönlich verriet. Was, wenn der Jäger der Gejagte, der Gute statt der Böse ist?

Mit einem Biopic zu Freddy Mercury hat Fox bekanntermaßen nicht die schlechtesten Erfahrungen gemacht, jetzt geht es um den „Boss“ himself. „Deliver Me from Nowhere“ dreht sich um den Aufstieg und die harten Jugendjahre von Bruce Springsteen. Hauptdarsteller Jeremy Allen White und Jeremy Strong (der seinen Manager spielt) präsentierten erste Szenen aus dem von Scott Cooper inszenierten Film.

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Schließt Partnerschaft mit dem Predator: Elle Fanning (Credit: Jerod Harris/Getty Images for CinemaCon)

Karriere und Familie vereinbaren? Nicht immer einfach – erst recht nicht, wenn man es mit einer Famile wie „Ella McCay“ zu tun hat. „Herzerwärmend“ wäre unser erster Gedanke zu diesem Film über den Aufstieg einer von Emma Mackey verkörperten Politikerin. Mackey kam zusammen mit Co-Star Jamie Lee Curtis und Regisseur James L. Brooks (Empfänger des Cinema Verite Awards), um die Werbetrommel für den Film zu rühren. Und im Fall von Brooks, um auch während einer Studiopräsentation Unterstützung für die Forderung von Cinema United (gerade fällt uns auf, dass die Abkürzung das nette CU ist) nach einem 45-tägigen Mindestfenster zu bekunden. Brooks sprach sich auch dafür aus, nicht nur Zahlenkolonnen zu vertrauen – und untermauerte das mit seinem Empfinden zu Anfang seiner Karriere, wenn einer seiner Filme erstmals auf Publikum traf. „Sie weinen auf der Damentoilette“ sei einst ein Satz gewesen, der jegliche Anspannung von ihm habe abfallen lassen: „Vergleicht sowas mal mit nackten Daten!“

Fox Searchlight, die mit „A Real Pain” und “A Complete Unknown” zuletzt eine eindrucksvolle Serie (neun Jahre mit stets wenigstens einem Kandidaten für den besten Film bei den Academy Awards) gehalten haben, waren diesmal mit einem Film vertreten: Einem Remake des Klassikers „Der Rosenkrieg“. In der schwarzen Komödie „Roses“ übernehmen Benedict Cumberbatch und Olivia Colman die einst von Michael Douglas und Kathleen Turner verkörperten Rollen über ein Paar, das sich nicht einfach nur auseinanderlebt – sondern sich zu terrorisieren beginnt.

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Wenn „Tunderbolts*“ wenigstens halb so viel Spaß macht, wie ihn Wyatt Russell, Florence Pugh und Julia Louis-Dreyfus auf der Bühne hatten (wofür die Ausschnitte klar sprachen) dann hat das MCU einen neuen Hit (Credit: Jerod Harris/Getty Images for CinemaCon)

Zeit für Marvel, Zeit für die „Thunderbolts*“, die in Person von Florence Pugh, David Harbour, Hannah John-Kamen & Wyatt Russell quasi in Mannschaftsstärke und begleitet von Bösewichtin Julia Louis-Dreyfus angetreten waren, um eine exklusive Szene aus dem Blockbuster rund um die Antihelden zu zeigen, bei dem Humor eine ebenso gewichtige Rolle zukommt wie der Action.

Wenige Tage nach der epischen Enthüllung eines Teils des Casts für „Avengers: Doomsday“ meldete sich Marvel-Mastermind Kevin Feige zu Wort – um zu versichern, dass man hinsichtlich der Besetzung längst noch nicht das komplette Pulver verschossen habe. Der Dreh zum bislang größten MCU-Event startet in wenigen Tagen. 

Schon jetzt konnte man in Las Vegas einen Blick auf eine der ikonischsten Gruppierungen der Comicgeschichte werfen. Wir halten uns jetzt einfach mal an das NDA; wer wissen will, welcher nicht minder ikonischen Bedrohung sie in „Fantastic Four: First Steps“ gegenübertreten muss, wird sicherlich bei den US-Trades (für die es eigentlich auch gilt 😉 ) fündig.

Spätestens mit „Alles steht Kopf 2“ ist Pixar nach harter Pandemiezeit voll zu alter Stärke zurückgekehrt – und mit „Elio“ erschließt man sich gleich ganze Universen voller überbordender Ideen. Zoe Saldaña, die im Film die Tante des Titelhelden spricht, eines Alien-besessenen Jungen, der eine Reise in ferne Galaxien antritt, präsentierte einen exklusiven Ausschnitt, der auch den Mehrwert von 3D unterstrich.

Ke Huy Quan wiederum durfte als Sprecher der Schlange Gary erste Ausschnitte aus „Zoomania 2“ präsentieren, in dem sich Fuchs und Hase nicht gute Nacht sagen, sondern aberwitzige Abenteuer erleben. Auch beim Paartherapeuten.

Und das war es dann auch. 

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Schlusspunkt der CinemaCon 2025 – und potenzieller kommerzieller Höhepunkt des Jahres (Credit: Jerod Harris/Getty Images for CinemaCon)

Naja, beinahe. James Cameron konnte zwar nicht vor Ort sein, weil er gerade in Neuseeland hart daran arbeitet, seinen nächsten kleinen Film fertigzustellen. Aber er stimmte schon einmal per Videobotschaft ein und überließ es dann Zoe Saldaña, die versammelte Kinobranche erstmals mit HFR-3D-Ausschnitten aus jenem Film zu beglücken, der gemeinhin als der potenziell größte dieses Jahres gilt. Sagen wir es so: Der schlechteste „Rauswerfer“ für die CinemaCon 2025 war „Avatar: Fire and Ash“ nun eher nicht… 😉