Heute Abend sind die Preise in der Berlinale-Sektion Generation 14plus vergeben worden.
Die Jugendjury der Berlinale-Sektion Generation 14plus hat Antionette Jadaones „Sunshine“ als besten Film mit dem Gläsernen Bären ausgezeichnet.
„Dieser Film, der einen sensiblen Blick auf sein modernes und gesellschaftskritisches Thema und seine starke Botschaft entwickelt, hat es geschafft, uns nicht nur durch die schauspielerischen Leistungen zu berühren, sondern auch durch seine düstere, aber hoffnungsvolle und ermutigende Atmosphäre, die die Filmemacher*innen durch ihre Art des Erzählens geschaffen haben. Er schärft unser Bewusstsein, indem er uns mit der Realität der angesprochenen sozialen und politischen Probleme konfrontiert, die leider auch heute noch im wirklichen Leben existieren. Durch die Ausgewogenheit verschiedener moralischer Perspektiven und den Einsatz beeindruckender Stilelemente, schafft der Film eine eindringliche Realität, die sich authentisch und tief bewegend anfühlt. Nichts an ihm wirkt übertrieben oder distanziert – er zieht uns in seinen Bann und lässt uns die inneren Konflikte der Figuren auf eine inspirierende Art und Weise erleben, die uns noch lange nach dem Ansehen in Erinnerung bleibt. Unabhängig davon, ob sich die Zuschauer*innen direkt mit den angesprochenen Themen identifizieren können oder nicht, glauben wir, dass dieser Film einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird“, so die Begründung der Jury.
Der Gläserne Bär für den besten Kurzfilm ging an Mirjana Baloghs „Wish You Were Ear“, über den die Jury sagt: „Dieser Film stellt sich auf künstlerischste und dadurch universell greifbare Art der philosophischen Frage des Seins und der Selbstverwirklichung. Durch seine künstlerische Abstraktion und tiefgehende Symbolik hat er uns berührt und inspiriert. Besonders die Philosophie hinter der Thematik hat uns zum Nachdenken gebracht, darüber, wie das Leben uns formt und wie wir mit Veränderung umgehen. Er konfrontiert uns mit der Vergänglichkeit, zeigt aber zugleich, dass wir für immer aus allem bestehen, was wir erleben. Dabei erinnert er uns daran, wie essenziell Kommunikation, gegenseitiger Respekt und Verständnis für die reinste menschliche Existenz sind, unabhängig davon, wie unterschiedlich unsere Erfahrungen auch sind.“
Lobende Erwähnungen erhielten Lucia Murats Langfilm „Hora do recreio“ und Matias Rojas Valencias Kurzfilm „Atardecer en América“.
Der Große Preis der Internationalen Jury für den besten Film der Sektion Generation 14plus wurde an Brendan Cantys „Christy“ vergeben. Zur Begründung heißt es: „Der Film strotzt vor Energie und purer Emotion. Mit großer Authentizität fängt er die Suche eines Jugendlichen nach Zugehörigkeit ein. Die tiefe Verbindung des Regisseurs zu der Lebenswelt, die er hier zeigt, wird deutlich spürbar und sorgt dafür, dass sich jede einzelne Einstellung lebendig und frisch anfühlt. Mit beeindruckenden Schauspielleistungen der Laiendarsteller*innen und großer emotionaler Intensität hat der Film uns tief bewegt und uns aufgewühlt, aber auch lächelnd aus dem Kino entlassen.“
Mit dem Spezialpreis der Internationalen Jury für den besten Kurzfilm der Sektion Generation 14plus wurde Kevin Auberts „Ne réveillez pas l’enfant qui dort“ ausgezeichnet, über den die Jury sagt: „Der Film gewährt einen Einblick in das Leben eines jungen Mädchens, ihrer Familie und ihrer Umwelt, der zutiefst berührt. Durch seine zurückhaltende Erzählweise und seine naturalistische Bildgestaltung weckt er kraftvolle und nachhaltige Emotionen. Mit einem für ein Debüt außergewöhnlich stark ausgeprägten visuellen Stil präsentiert sich hier ein vielversprechender Filmemacher. Manchmal ist Stille lauter als tausend Worte.“
Lobende Erwähnungen erhielten Maja-Ajmia Yde Zellamas „Tetes Brulées“ und Ali Yahyas „Beneth Which Rivers Flow“.
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