Drei Mal schlafen noch, dann startet die 75. Berlinale. Wir haben uns umgehört in der Branche, was man sich von den Internationalen Filmfestspielen von Berlin unter der neuen Intendanz von Tricia Tuttle erhofft. In Teil 5 antwortet Nataly Kudiabor, Produzentin und Geschäftsführerin UFA Fiction.
Unsere Frage:
Frischer Wind auf der Berlinale dank Tricia Tuttle. Was sind Ihre Erwartungen und Anforderungen, die Sie mit dem größten Filmfestival auf deutschem Boden verbinden?“
Nataly Kudiabor, Produzentin und Geschäftsführerin UFA Fiction:
„Die Ernennung von Tricia Tuttle zur neuen Leiterin der Internationalen Filmfestspiele von Berlin hat bei mir große Erwartungen geweckt und bietet die Chance, frische Ideen in das größte deutsche Filmfestival zu bringen. Die Berlinale könnte aktiv Projekte fördern, die bisher marginalisierte Stimmen hervorheben. Auch die neue Sektion „Perspectives“ für Spielfilmdebüts bietet eine fantastische Möglichkeit, aufstrebende Talente mit unterschiedlichen Hintergründen zu präsentieren. Als Produzentin sehe ich vor allem die Bedeutung des Zugangs zu Netzwerken und der Sichtbarkeit innerhalb der Branche. Der European Film Market ist bereits jetzt eine zentrale Plattform, um Projekte international bekannt zu machen, und das könnte noch weiter ausgebaut werden. Darüber hinaus ist es entscheidend, die oft homogene Perspektive im deutschen Kino aufzubrechen. Die Berlinale könnte eine Vorreiterrolle einnehmen, um die kulturelle Vielfalt Deutschlands authentisch auf die Leinwand zu bringen. Dies sollte sich nicht nur in der Filmauswahl, sondern auch in der Zusammensetzung der Jurys und Panels widerspiegeln. Die Berlinale hat das Potenzial, ein Vorbild für Vielfalt und Inklusion in der Filmbranche zu sein. Ich hoffe, dass unter der Leitung von Tricia Tuttle der offene Dialog mit den Filmschaffenden fortgesetzt wird, um gemeinsam weitere Veränderungen anzustoßen.“
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