SmHJHX

Am Freitag, den 25.10. werden wir ab 15.00 Uhr bis ca. 18 Uhr umfangreiche technische Wartungsarbeiten durchführen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Neues Deutsches Kino und Spotlight mit 20 Weltpremieren


Gleich 20 Weltpremieren hat das Filmfest München am heutigen Dienstag in seinen Reihen Neues Deutsches Kino und Spotlight bekannt gegeben. Darunter sind der Matthias-Schweighöfer-Thriller „Brick“, die „Mädchen Mädchen“-Neuverfilmung, Helge Schneiders „The Klimperclown“ und viele Debütwerke.

Brick, Mädchen Mädchen, Zweigstelle und The Klimperclown
Highlights beim Filmfest München 2025: „Brick“, „Mädchen Mädchen“, „Zweigstelle“ und „The Klimperclown“ (Credit: Sasha Ostrov/Netflix, Petro Domenigg/Olga Film/Epo-Film, Luis Zeno Kuhn/WennDannFilm, Filmfest München)

Von Neu- über Wiederentdeckungen bis zu großen Ensemblefilmen: Das 42. Filmfest München (27.6.-6.7.) hat mit der Wettbewerbsreihe Neues Deutsches Kino das Herzstück des Festivals bekannt gegeben. Mit seinen 16 Weltpremieren unterstreicht das Filmfest seinen Anspruch, eine maßgebliche Plattform für das deutsche Filmschaffen zu sein. Zudem gibt es auch vier Weltpremieren deutscher Filme in der Sektion Spotlight.  

Das Publikum darf sich auf doppelbödige und freche Komödien wie „Ganzer halber Bruder“ und „Zweigstelle“ freuen, auf fesselnde Thriller wie „Brick“ mit Matthias Schweighöfer und Ruby O. Fee oder „Sechswochenamt“, aber auch auf Ensemblefilme wie „#schwarzeschafe“ und „Mädchen Mädchen“. Zu den beteiligten Stars zählen unter anderem Jella Haase, Helge Schneider, Christoph Maria Herbst, Luise Kinseher oder auch Aaron Altaras.

„Deutsche Filme als Spiegelbild unserer Zeit“

„Die deutschen Filme beim Filmfest München sind ein Spiegelbild unserer Zeit: Menschen stecken in Ausnahmezuständen. Vom Horror-Drama über schwarzhumorige Komödien bis zur schrill bunten Satire präsentieren wir alle Facetten des deutschen Kinos. Einmal mehr wird das Politische vermehrt im Privaten und Familiären verhandelt“, sagen die Programmer:innen der Reihe Neues Deutsches Kino, Christoph Gröner, Julia Weigl und Urs Spörri.

„Den Auftakt des deutschen Programms am Sonntag, den 29. Juni, machen fünf exzellente junge Filmemacherinnen mit ihren eigenwilligen Debüts: Wir wollen ein Zeichen für Frauen in der Filmbranche setzen, deren Arbeit durch herausragende Qualität besticht!“

Auftakt mit Debütfilmen

Im autofiktionalen Drama „Sechswochenamt“ überzeugt nicht nur die Geschichte der weiblichen Hauptfigur, sondern auch der Karriereweg der Filmemacherin Jacqueline Jansen. Als Autodidaktin in der Filmbranche gelang ihr der beeindruckende Weg zur Regisseurin und Drehbuchautorin ihres Spielfilmdebüts. Eine junge Frau erlebt den Verlust ihrer Mutter inmitten der Corona-Pandemie. Im Zuge dessen kehrt sie in ihre rheinische Heimat zurück, wo sie sich nicht nur ihrer Trauer, sondern auch den starren Strukturen vor Ort stellen muss.

Auch das Drama „Karla“ (Regie: Christina Tournatzés, Buch: Yvonne Görlach) handelt von einer beeindruckenden wie mutigen weiblichen Hauptfigur. Ein 12-jähriges Mädchen zieht gegen ihre eigenen Eltern vor Gericht. Der Vorwurf: jahrelanger sexueller Missbrauch. Angelehnt an ein Gerichtsverfahren aus den frühen 1960er-Jahren thematisiert der Film den schwierigen Umgang mit Opfern von Kindesmissbrauch.

Danke für Nichts
Läuft auch in München: „Danke für Nichts“ (Credit: Filmfest München 2025)

Um die spektakuläre Enthüllung jahrelanger Lügen geht es auch im Dokumentarfilm „Born to Fake“ von Erec Brehmer und Benjamin Rost. Die Regisseure erzählen die erstaunliche Geschichte des Selfmade-Journalisten Michael Born, der in den 1990er-Jahren unbemerkt über 20 Beiträge für das Privatfernsehen fälschte und damit den Ursprung moderner Fake News legte.

Auch im Privaten gibt es Geheimnisse mit großen Auswirkungen, wie das Coming-of-Age-Drama „Missing*Link“ (Regie und Buch: Michael Baumann, Buch: Sabine Westermaier) zeigt: Im Urlaub mit ihrer Patchworkfamilie entdeckt Mia mit einem fremden Jungen eine nie gekannte Freiheit. Doch ein Familiengeheimnis stellt ihre bisherige Identität auf den Kopf stellt und am Morgen ihres 14. Geburtstags verschwindet sie spurlos.

Mit dem Dokumentarfilm „Kreator – Hate & Hope“ zeichnet Regisseurin Cordula Kablitz-Post das Porträt der einflussreichen Essener Thrash-Metal-Band Kreator. Bei ihren Dreharbeiten lernt sie nicht nur, wie poetisch Heavy Metal sein kann; mit seinem veganen und Yoga-affinen Lebensstil rüttelt der Frontsänger auch an fest verankerten Vorurteilen.

Nikias Chryssos wieder beim Filmfest

„Rave On“ von Nikias Chryssos und Viktor Jakovleski (Regie und Buch) nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch die ekstatische Techno-Clubszene à la Berghain. Im Mittelpunkt: ein verzweifelter DJ (Aaron Altaras), der versucht, seine neue Platte zu promoten und dabei eine wilde Rave-Odyssee zwischen Eskapismus und Identitätssuche erlebt.

Eine schwarzhumorige Demontage der Gesellschaft bietet „Bernd – Operation Germanenkind“, ein Drama mit Horrorelementen von Cornelius Schwalm (Regie und Buch). Ein Performance-Künstler bringt durch seine unkonventionelle und kompromisslose Ehrlichkeit die moralischen liberalen Wertevorstellungen seines Berliner Künstlerkollektivs ins Wanken.

Ganzer halber Bruder
Christoph Maria Herbst und Nico Randel in „Ganzer halber Bruder“ (Credit: Filmfest München 2025)

Jovana Reisinger (Regie und Buch) hingegen setzt in „Unterwegs im Namen der Kaiserin“ auf Queerness pur vor einem kunterbunten Alpenpanorama. Mit skurriler Poesie erzählt die Regisseurin von einem Wettstreit um ewige Jugend und das Vermächtnis der Kaiserin Sisi.

In der Komödie „Holy Meat“ (Regie und Buch: Alison Kuhn) stehen die Themen Einsamkeit, Verantwortung und Kirche im Mittelpunkt. Pater Iversen versucht, mit einer spektakulären Passionsaufführung seine Pfarrgemeinde zu retten. Doch der gefallene Berliner Regisseur Roberto und die unfreiwillig zurückgekehrte Metzgerin Mia bringen seine Pläne gehörig durcheinander.

Eine sarkastische und zugleich zärtliche Meditation über das, was vom Film noch bleibt, bietet „Home Entertainment“ (Regie und Buch: Dietrich Brüggemann). Ein gemütlicher Filmabend eines Pärchens entwickelt sich zum Spiegelbild der modernen Erschöpfung: Zwischen digitaler Überforderung durch Streamingangebote und zwischenmenschlichem Beziehungschaos reflektiert der Film über sein eigenes Verschwinden im Überangebot.

Star-besetzte Komödie „Zweigstelle“

Himmlisch bayrisch wird’s in der Kinokomödie „Zweigstelle“ von Julius Grimm (Regie und Buch). In seinem Langfilmdebüt landen fünf plötzlich verstorbene Freunde in einer bürokratischen Zwischenwelt, in der über das Schicksal ihrer ungläubigen Seelen entschieden wird. Die deutsche Starbesetzung, von Luise Kinseher, über Johanna Bittenbinder, Maxi Schafroth bis Rainer Bock, sorgt für viel Humor.

Home Entertainment
Dietrich Brüggemann zeigt „Home Entertainment“ (Credit: Filmfest München 2025)

Zurück auf der Erde sagen vier Jugendliche der Welt den Kampf an. Die schwarzhumorige Komödie „Danke für Nichts“ von Stella Marie Markert (Regie und Buch) spielt in einer betreuten WG, in der sich die Freundinnen ihre eigene anarchische Utopie schaffen – fern von Regeln, Eltern und Schule. Doch ihre ‚Leben und leben lassen‘-Ordnung gerät bald ins Wanken.

Nicht ganz so eng ist das Band der Freunde in dem Kammerspieldrama „Bubbles“ von Sebastian Husak (Regie und Buch) und Leonard Hettich (Buch). Fiete trifft während eines Wochenendtrips am Wattenmeer auf seinen ehemaligen besten Freund, der mittlerweile in einer ganz anderen Bubble lebt und ihn mit alten Wunden konfrontiert.

Jella Haase in „#schwarzeschafe“

Mit dem humorvollen Episodenfilm „#schwarzeschafe“ (Buch Ana Cristina Tarpo, Oliver Rihs, Daniel Young, Oliver Keidel, Ziska Riemann, Melanie Möglich) setzt Regisseur Oliver Rihs seine Komödie von 2006 fort – mit hochkarätigem Cast (u.a. Yasin El Harouk, Jella Haase, Frederick Lau, Marc Hosemann, Milan Peschel, Jule Böwe) und jeder Menge Berliner Sommerhitze. Kunstvoll verwebt er die Geschichten schräger Weltretter:innen, Clan-Mitgliedern oder Aktivist:innen.

Eine Patchworkfamilie, zwei Filme und dazwischen 15 Jahre: Nach dem Ende ihrer ersten großen Teenagerliebe in „Die Liebe der Kinder“ (2009) steht Mira nun in „Das Glück der Tüchtigen“ (Regie und Buch: Franz Müller, Buch: Marcus Seibert) als erwachsene Frau vor neuen Herausforderungen – sie kämpft um ihre Ehe und ihre Existenz.

Mit „Mädchen Mädchen“ kehrt ein echter Kultfilm auf die Leinwand zurück. Martina Pluras (Regie) und Kathi Kiesls (Drehbuch) Neuinszenierung der frechen Komödie von 2001 handelt von Freundschaft, Gefühlschaos, Liebe und Lust der drei besten Freundinnen Inken, Vicky und Lena und trifft den Nerv der Gen Z.

Netflix-Thriller „Brick“ im Spotlight

In „Ganzer halber Bruder“ von Regisseur Hanno Olderdissen und Drehbuchautor Clemente Fernandez-Gil erwartet das Publikum eine emotionale Komödie. Ein gewiefter Immobilienbetrüger (Christoph Maria Herbst) will nach seiner Haft ein geerbtes Haus zu Geld machen. Der Haken: Sein Bruder, ein junger Mann mit Trisomie 21, hat dort lebenslanges Wohnrecht und stellt sich ihm entschlossen in den Weg.

Nervenkitzel pur verspricht der Netflix-Mystery-Thriller „Brick“ von Regisseur und Drehbuchautor Philip Koch: Das Apartmenthaus, in dem Tim (Matthias Schweighöfer) und Olivia (Ruby O. Fee) wohnen, ist plötzlich von einer mysteriösen Mauer umschlossen. Je mehr sie darüber in Erfahrung bringen, desto schwieriger scheint ihre Rettung.

Helge Schneider wird 70 Jahre – und legt nun seine filmische Autobiographie vor: Seit Jahrzehnten begeistert er mit unkonventioneller Comedy sowie musikalischem Können und zeigt das auch in seinem neuen Film „The Klimperclown“. Ein Abend voller Überraschungen und guter Laune ist garantiert.

Ob Aussteigen zur wahren Freiheit führt, das beschäftigt den Regisseur Julian Wittmann in seinem Dokumentarfilm „Ausgsting“. Er durfte den mittlerweile 80-jährigen Aussteiger Wolfgang „Gangerl“ Clemens auf seiner Segelyacht begleiten. Seit 40 Jahren erlebt Clemens Freiheit pur auf den Weltmeeren und gewährt dem Publikum spannende Einblicke in sein unkonventionelles Leben.