Am 2. Juli wird im Rahmen des Filmfest München der Fritz Gerlich Preis verliehen. Unter den drei nominierten Filmen ist auch die deutsche Produktion „Born to Fake“ von Erec Brehmer und Benjamin Rost.

Die deutsche Produktion „Born to Fake“ von Erec Brehmer und Benjamin Rost ist einer von drei Filmen, die jetzt für den Fritz Gerlich Preis nominiert worden sind. Der Preis wird am 2. Juli im Rahmen des Filmfest München im Münchner Künstlerhaus durch Kardinal Reinhard Marx überreicht. Ausgezeichnet wird ein Film, der sich in herausragender Weise mit Missständen, Unterdrückung und Machtmissbrauch auseinandersetzen – im Geiste des Publizisten Fritz Gerlich, der 1934 im Widerstand gegen die Nationalsozialisten ermordet wurde.
Die nominierten Filme im Überblick:
• „Born to Fake“ (Deutschland)
Im Jahr 1996 erschütterte einer der größten Medienskandale der deutschen Geschichte die Öffentlichkeit: Michael Born, ein Selfmade-Journalist, hatte zwischen 1990 und 1996 über zwanzig Beiträge für das aufkommende Privatfernsehen gefälscht. Einige wirkten dilettantisch, andere behandelten absurde Themen: Kinderarbeit für IKEA in Indien, Drogensüchtige, die Kröten lecken, um high zu werden, oder der Ku-Klux-Klan in der Eifel. Alles frei erfunden. Wie konnte es so weit kommen? War Born ein Aufklärer, der das Boulevard-System subversiv entlarvte, ein Opfer des Systems – oder schlicht ein dreister Betrüger?
„Born to Fake“ begibt sich auf die Spuren von Michael Born – zusammengesetzt aus hunderten Stunden Rohmaterial und den Erinnerungen ehemaliger Weggefährten. Der Film erzählt nicht nur die Geschichte eines beispiellosen Medienskandals, sondern wird selbst zur Medienanalyse. Ein Film über Täuschung, Wahrheit und die Frage: Warum glauben wir eigentlich, was wir sehen?
Regie: Erec Brehmer, Benjamin Rost
Drehbuch: Erec Brehmer, Benjamin Rost
Produktion: Márk Szilágyi
Darsteller:innen: Michael Born, Roland Berger, Ulrike Berger, Dr Gabriele Schuster, Claudia Bern
Musik: Alexander Vičar
Kamera: Pius Neumaier
Schnitt: Erec Brehmer
Produktionsfirma: MSZ Production and Consulting
• „Oxana – Mein Leben für die Freiheit“ (Frankreich)
Ukraine, 2008: Oxana und ihre Freundinnen bemalen ihre Körper mit Parolen, tragen Blumenkränze und rebellieren gegen das System. So entsteht FEMEN – eine der einflussreichsten feministischen Bewegungen der jüngsten Geschichte.
Paris, zehn Jahre später: Am Eröffnungstag ihrer Kunst-Ausstellung streift Oxana durch die Stadt, trifft auf Liebhaber, spricht mit einer Journalistin und kämpft um ihren Flüchtlingsstatus. Erinnerungen an ihre furchtlosen Demonstrationen holen sie ein. Mit nacktem Oberkörper protestierten die Frauen gegen Sexismus, Korruption und Polizeigewalt und warnten schon früh vor prorussischen Politikern. Inspiriert von der wahren Geschichte der FEMEN Mitgründerin Oksana Schatschko zeichnet „Oxana – Mein Leben für die Freiheit“ das bewegende Porträt einer Rebellin, die zwischen Kunst und dem Kampf für die Freiheit alles riskierte.
Regie: Charlène Favier
Drehbuch: Charlène Favier
Produktion: Sally Ghaly, Alice Girard
Darsteller:innen: Albina Korzh, Maryna Koshkina, Lada Korovai, Oksana Zhdanova, Noée Abita u.a.
Musik: Delphine Malaussena
Kamera: Eric Dumont
Schnitt: Monica Coleman
Produktionsdesign: Florian Sanson
Kostümbild: Judith de Luze
Casting: Tetiana Vladzimirska, Sandie Galan Pere
Produktion (Firma): Rectangle Productions, 2.4.7. Films
• „Brides“ (UK/Italien/Türkei)
Zwei beste Freundinnen, Doe und Muna, brechen zu der Reise ihres Lebens auf.
Doe, still und wachsam, ist seit ihrer Ankunft im Vereinigten Königreich als somalische Geflüchtete im Alter von drei Jahren nicht mehr gereist. Muna, selbstbewusst und furchtlos, stammt aus einer pakistanischen Familie und übernimmt die Führung, als die beiden durch die Flughafenkontrolle gehen. Die Mädchen sind aufgeregt, kichern – voller Vorfreude auf ihr gemeinsames Abenteuer. Doch als ihr Flug aufgerufen wird, schlägt die Stimmung um: Sie machen keinen Urlaub – sie fliegen nach Istanbul, wo ein Fremder sie abholen und zur Grenze bringen soll, um ein neues Leben in Syrien zu beginnen. Als ihr Vermittler nicht erscheint, geraten ihre Pläne ins Wanken – aber es gibt kein Zurück mehr. Doe und Muna fassen kurzerhand einen neuen Plan, um die Reise auf eigene Faust fortzusetzen – ein Weg, der ihre Entschlossenheit, ihren Glauben und ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Während sich ihre Vergangenheit entfaltet und wir mehr über die Erlebnisse erfahren, die sie an diesen Punkt geführt haben, kommen die beiden Mädchen der bitteren Realität dessen, was vor ihnen liegt, immer näher.
Regie: Nadia Fall
Drehbuch: Suhayla El-Bushra
Produktion: Nicky Bentham, Marica Stocchi, Catryn Ramasut, Alice Lusher
Darsteller:innen: Ebada Hassan, Safiyya Ingar, Leo Bill, Arthur Darvill, Sinead Matthews, Yusra Warsama, Ali Khan, Cemre Ebuzziya, Aziz Capkurt, Derya Durmaz
Musik: Alex Baranowski
Kamera: Clarissa Cappellani
Schnitt: Fiona DeSouza
Kostümdesign: Zoe Howerska
Produktionsfirma: Neon Films, Rosamont