Immer alles auf einen Blick: An dieser Stelle erhalten Sie alle wichtigen Informationen und Hintergründe im SPOTLIGHT AUF zu den aktuellen Neustarts in den deutschen Kinos auf einen Blick, mit den nötigen Verweisen und Zahlen.
Maria
Melodram; STUDIOCANAL
Pablo Larraíns Abschluss seiner Berühmte-Frauen-Trilogie mit Angelina Jolie als legendäre Operndiva Maria Callas.
FAST FACTS:
• Galarolle für Superstar Angelina Jolie
• Abschluss der Frauen-im-Goldenen-Käfig-Trilogie von Pablo Larraín
• Die Vorgänger: „Jackie – Die First Lady“ (145.000 Tickets), „Spencer“ (160.000 Tickets)
• Koproduziert von deutscher Seite von Komplizen Film
• Weltpremiere im Wettbewerb der 81. Mostra in Venedig
CREDITS:
Land / Jahr: Italien, Deutschland, Frankreich 2024; Regie: Pablo Larraín; Drehbuch: Steven Knight; Besetzung: Angelina Jolie, Pierfrancesco Favino, Alba Rohrwacher, Haluk Bilginer, Kodi Smit-McPhee, Stephen Ashfield, Valeria Golino
GUT ZU WISSEN:
Mit großer Geste und entsprechender Starpower hat der chilenische Topregisseur Pablo Larraín seinen „Maria“ (STUDIOCANAL; hier die SPOT-Besprechung) inszeniert, einen großen Film über Maria Callas mit Angelina Jolie in der Hauptrolle, der auch gleichzeitig Larraíns Trilogie über weltberühmte weibliche Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts beschließt (davor waren „Jackie – Die First Lady“ mit Nicole Portman sowie „Spencer“ mit Kristen Stewart). Komplizen Film ist als Koproduzent mit an Bord in diesem beeindruckenden Film, der bei STUDIOCANAL in Deutschland bestens aufgehoben scheint (in vielen Territorien war/ist „Maria“ ein Netflix-Start), wo man gerade erst bei „Die Fotografin“, „Der Buchspazierer“ und „We Live in Time“ bewiesen hat, dass ihnen die Auswertung hochwertiger Titel für ein erwachsenes Publikum liegt.
Aus unserer Besprechung:
„Um die letzte Woche im Leben von Maria Callas wird es im Anschluss gehen in dieser Filmbiographie, die klassisch konstruiert und gestaltet ist, sich aber den Konventionen eines gängigen Biopics verweigert. Es ist kein Fresko, kein Ritt durch die Triumphe und Niederlagen, sondern ein zartes und zärtliches Psychogramm eines isolierten und gebrochenen Menschen, der kunstvolle Versuch einer Innenansicht, feinfühlig und feingliedrig, voller geschliffener und bissiger Dialoge aus der Feder von Steven Knight, der für Larraín bereits „Spencer“ geschrieben hatte.“
Companion – Die perfekte Begleitung
Schwarze Komödie; Warner Bros.
Subversive schwarze Komödie über eine Hals über Kopf verliebte Frau, von der jeder außer sie selbst weiß, dass sie nur ein Liebesroboter ist.
FAST FACTS:
• Smarter, subversiver Genre-Mix mit Thriller-, Horror-, Sci-Fi- und RomCom-Elementen
• „Heretic“-Heldin Sophie Thatcher kämpft als KI-gesteuerte Romantikerin bei einem Wochenendausflug mit den Freunden ihres Besitzers um die Liebe und ihr Leben
• Regiedebüt von Drehbuchautor Drew Hancock („Suburgatory“)
• Produziert von den Machern des Horrorschockers „Barbarian“ (2022) für New Line Cinema
CREDITS:
O-Titel: Companion; Land/Jahr: USA 2025; Laufzeit: 97 Minuten; Drehbuch: Drew Hancock; Regie: Drew Hancock; Besetzung: Sophie Thatcher, Jack Quaid, Lukas Gage, Harvey Guillén, Rupert Friend, Megan Suri
REVIEW:
„Companion – Die perfekte Begleitung“ (Warner Bros., hier unsere SPOT-Besprechung) ist eine Produktion von New Line („Das Studio hinter ,Wie an einem einzigen Tag‘“, wie der Trailer verspricht), aber eben von den Produzenten von „Barbarian“. Auf gut Deutsch: ein etwas fieser Horrorthriller ist da zu erwarten, mit Sophie Thatcher aus „Heretic“ und Jack Quaid aus „The Boys“ in den Hauptrollen. Die Atmosphäre im Trailer erinnert an einen Mix aus, wenn das möglich ist, „The Menu“ und „Audition“ – und dann erweist sich der Film tatsächlich als bittere, pechschwarze Komödie mit echter Klasse.
Aus unserer Besprechung:
„Auch in „Companion“ steckt eine aberwitzige, unerwartete Auseinandersetzung mit Machtmissbrauch, dem Machtungleichgewicht in Beziehungen. Es geht um Liebe im Social-Media-Zeitalter, unseren Umgang mit künstlicher Intelligenz, die Frage, was Menschen und Roboter in naher Zukunft unterscheidet, und was uns noch bleibt, wenn selbst das Meet Cute im Kino nur fake ist.“
Könige des Sommers
Coming-of-Age-Komödie; Pandora Filmverleih
Herausragender Coming-of-Age-Film über einen 18-Jährigen in der französischen Provinz, der sich nach dem Tod des Vaters um seine siebenjährige Schwester kümmern muss und einen Käse-Wettbewerb gewinnen will.
FAST FACTS:
• Sensation im Un Certain Regard in Cannes 2024; Gewinner des Jugendpreises
• Außergewöhnliches Regiedebüt von Louise Courvoisier
• Eröffnungsfilm des 32. Filmfest Hamburg
CREDITS:
O-Titel: Vingt Dieux (internationaler Titel: Holy Cow); Land / Jahr: Frankreich 2024; Laufzeit: 90 Minuten; Regie: Louise Couvoisier; Drehbuch: Louise Courvoisier, Theo Abadie; Besetzung: Clement Faveau, Maïwenne Barthelemy, Luna Garret, Mathis Bertrand, Dimitry Baudry
GUT ZU WISSEN:
„Könige des Sommers“(Pandora Film, hier die SPOT-Besprechung) von Louise Courvoisier hatte einen Riesenaufschlag bei seiner Premiere in Un Certain Regard auf dem Festival de Cannes und war dann ein umjubelter Eröffnungsfilm des ersten Filmfest Hamburg unter Leitung von Malika Rabahallah. Der König des Sommers ist definitiv ein König der Herzen.
Aus unserer Besprechung:
„All das ist wunderbar geradlinig eingefangen in einem Film, dem Louise Courvoisier den Kopf ganz gerade aufgesetzt hat, was eben auch ihr ungelenker Held für sich lernen muss in 90 Minuten, in denen einem die Figuren ans Herz wachsen. Besonders gelungen sind die Momente zwischen Totone und den drei weiblichen Figuren in dieser Geschichte, der hemdsärmeligen Bäuerin Lise-Marie, der patenten kleinen Schwester und einer erfahrenen Käserin, die Touristen in die Kunst des Käsemachens einführt. Sie sind es, die ihm den Weg weisen werden in dieser von Männern und einer unguten Form von Männlichkeit geprägten Welt.“
Der Lehrer, der uns das Meer versprach
Drama; 24 Bilder
Eindringliches Drama über einen unkonventionellen Lehrer in der spanischen Provinz, der 1936 ins Kreuzfeuer der Faschisten gerät.
FAST FACTS:
• Großer Erfolg an den spanischen Kinokassen mit 250.000 Tickets
• Nominierungen für 5 Goyas
• Basierend auf einer wahren Geschichte, die in Spanien für Furore sorgte
• Leinwandrückkehr von Laia Costa, die für „Victoria“ vor zehn Jahren eine Lola gewinnen konnte
CREDITS:
O-Titel: El maestro que prometió el mar; Land / Jahr: Spanien 2023; Laufzeit: 105 Minuten; Regie: Patricia Font; Besetzung: Enric Auquer, Laia Costa, Luisa Gavasa, Rámon Agirre, Gael Apricio
GUT ZU WISSEN:
In „Der Lehrer, der uns das Meer versprach“ (24 Bilder, hier die SPOT-Besprechung) von Patricia Font geht es um eine Frau, die mit der Hinterlassenschaft des Spanischen Bürgerkriegs konfrontiert wird, als sie nach den sterblichen Überresten ihres Urgroßvaters zu suchen beginnt. In Spanien war der eindringliche und angenehm zurückhaltende Film trotz seines erzählerischen Ernstes ein durchschlagender Erfolg, sicherte sich mehr als 250.000 Ticketverkäufe und fünf Goya-Nominierungen. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit Laia Costa, die 2015 eine Lola hatte gewinnen können für ihren Auftritt als Titelfigur von Sebastian Schippers One-Take-Wunder „Victoria“.
Aus unserer Besprechung:
„Es ist ein ernster, aber kein strenger Film. Im Gegenteil. Seine Zartheit fällt auf, sein liebevoller Blick auf den Umgang des Lehrers mit den Kindern, der sie für voll nimmt und ihr Interesse und ihre Neugier wachkitzelt. Als Antoni, der darauf drängt, einfach nur bei seinem spanischen Vornamen „Antonio“ genannt zu werden, zu Beginn auf das Pult eines Jungen zugeht, dem das Federmäppchen heruntergefallen ist, reißt der Junge instinktiv die Arme vors Gesicht, weil er Schläge erwartet. Aber es gibt keine Gewalt, keine Strenge bei Antonio, nur Verständnis und Freude an der Vermittlung von Wissen.“
Soundtrack to a Coup d’Etat
Dokumentarfilm; Grandfilm
Sehenswerter Dokumentarfilm über zwei Jazzlegenden, die den UN-Sicherheitsrat stürmen.
FAST FACTS:
• Furiose Doku, die einen Bogen schlägt vom Rhythmus des Jazz zu politischem Aktivismus
• Gewinner des Dokupreises beim Sundance Film Festival 2014.
CREDITS:
Land / Jahr: USA 2024; Laufzeit: 150 Minuten; Regie: Johan Grimonprez; Drehbuch: Johan Grimonprez, Daan Milius; Besetzung: Eva Gabor, Louis Armstrong, Nina Simone, Abbey Lincoln, Fidel Castro, Malcolm X, Miles Davis
GUT ZU WISSEN:
„Soundtrack to a Coup d’Etat“ (Grandfilm) von Johan Grimonprez ist einer der meistgefeierten Dokumentarfilme des vergangenen Jahres, der eine Episode aus der Zeit des Kalten Kriegs erzählt, wie die Jazzmusiker Abbey Lincoln und Max Roach sich dazu veranlasst sahen, den UN-Sicherheitsrat aus Protest gegen die Ermordung von Patrice Lumumba zu stürmen. Stark.