SmHJHX

Am Freitag, den 25.10. werden wir ab 15.00 Uhr bis ca. 18 Uhr umfangreiche technische Wartungsarbeiten durchführen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

SPOTLIGHT AUF: Die wichtigsten Starts vom 20. Februar


Immer alles auf einen Blick: An dieser Stelle erhalten Sie alle wichtigen Informationen und Hintergründe im SPOTLIGHT AUF zu den aktuellen Neustarts in den deutschen Kinos auf einen Blick, mit den nötigen Verweisen und Zahlen.

The Monkey

Horror, Plaion Pictures

Durch und durch überdrehte und hinreißende Horrorkomödie nach einer Kurzgeschichte von Stephen King über einen todbringenden Mechanik-Affen, den man einfach nicht loswerden kann.

CREDITS: 
O-Titel: The Monkey; Land/Jahr: USA 2025; Laufzeit: 98 Minuten; Drehbuch: Osgood Perkins; Regie: Osgood Perkins; Besetzung: Theo James, Elijah Wood, Tatiana Maslany, Adam Scott, Christian Convery, Sarah Levy, Colin O’Brien, Danica Dreyer, Rohan Campbell

The Monkey scaled e x
Osgood Perkins’ „The Monkey“ mit Theo James (Credit: Neon)

GUT ZU WISSEN:
Ein Titel mit Sleeper-Potenzial: „The Monkey“ (Plaion Pictures, hier unsere SPOT-Besprechung) ist der neue Film von Osgood Perkins, der in 2024 mit „Longlegs“ einen der großen Überraschungshits landen konnte und nun einen Horrorfilm nach Vorlage von Stephen King ins Rennen bringt, der noch creepier und unheimlicher, aber auch unterhaltsamer ist als der Vorgänger. Produziert von James Wan, handelt es sich um eine raffinierte und verspielte Variante von „Final Destination“ mit Theo James und Elijah Wood in den Hauptrollen: Als Zwillingsbrüder das alte Affenspielzeug ihres Vaters auf dem Dachboden finden, kommt es zu einer Reihe grausamer Todesfälle. Die Geschwister werfen das Spielzeug weg und machen mit ihrem Leben weiter, aber das wird auf Dauer nicht helfen.

Aus unserer Besprechung: 

In der Folge sterben sehr viele Neben- und Hauptfiguren auf nicht normale Weise („looks like God’s bowling strikes tonight“), die Spannung bleibt auf einem konstant hohen Niveau, die Perversion steigert sich, irgendwann nimmt man als Zuschauer auch die abgefucktesten Einfälle gelassen hin und konzentriert sich ganz auf die rührende Vater-Sohn-Thematik und Theo James’ unterhaltsame Two-Man Show, bis der fahle Tod buchstäblich vom Himmel fällt und auf einem Pferd davonreitet. „So etwas haben Sie noch nicht gesehen“, lobte Stephen King im Vorfeld, „it’s batshit insane“.“

Flight Risk

Thriller, Tobis

Knackig-packender Thriller über einen Flug auf Leben und Tod, in dem ein Kronzeuge eines Mafiaprozesses sicher in die Hände der Polizei überfährt werden soll.

CREDITS:
Land / Jahr: USA 2024; Laufzeit: 91 Minuten; Regie: Mel Gibson; Drehbuch: Jared Rosenberg; Besetzung: Mark Wahlberg, Michelle Dockery, Topher Grace

Flight Risk  scaled e x
Mel Gibsons „Flight Risk“ mit Michelle Dockery, Topher Grace und Mark Wahlberg (Credit: Tobis / Lionsgate)

GUT ZU WISSEN:
Flight Risk“ (Tobis, hier unsere SPOT-Besprechung) ist die erste Regiearbeit von Mel Gibson seit seinem im Rückblick doch sehr furiosen, sehr durchgeknallten „Hacksaw Ridge“, der wiederum die erste Regiearbeit des umstrittenen 69-Jährigen seit seinem ungewöhnlichen Actionfilm „Apocalypto“ gewesen war. Nach „Hacksaw Ridge“ hatte man gemeint, sei die Karriere des wegen alkoholisierter antisemitischer Tiraden und einem schmutzigen Beziehungsstreit in Ungnade gefallenen Gibson wieder zu reparieren gewesen. Der einstmals zugkräftigste Star Hollywoods, mit dem Oscar ausgezeichnet auf dem Höhepunkt seiner Karriere für seine zweite Regiearbeit „Braveheart“, zog es aber vor, in weniger großen Genrefilmen sein Auskommen zu finden und erst einmal mit einer neuen Regiearbeit abzuwarten. Nun ist es ein Film geworden, wie man ihn sich von dem Macher doch eher extravaganter Stoffe (neben „Braveheart“ und „Apocalypto“ darf „Die Passion Christi“ nicht unerwähnt bleiben, seinerzeit der mit 380 Mio. Dollar Einspiel erfolgreichste Independentfilm aller Zeiten, komplett finanziert mit eigenem Geld) vielleicht nicht erwartet hätte, „Flight Risk“, ein intensiver kleiner Thriller für drei Personen, der mehr oder minder komplett an Bord eines kleinen, einmotorigen Flugzeugs spielt. Mit Mark Wahlberg (mit ungewöhnlicher Frise), Michelle Dockery und Topher Grace besetzt, sollte der dem Vernehmen nach 26 Millionen Dollar teure Film ursprünglich schon im November starten, wurde aber dann kurzfristig noch einmal ins Frühjahr verschoben. 

Aus unserer Besprechung: 

Einen lupenreinen B-Film hat Mel Gibson gemacht. Einen Thriller ohne Durchhänger oder Pause, ohne Schnörkel oder Nebenhandlung, 91 Minuten Hochspannung auf engstem Raum und nicht viel sonst. Kein Schnickschnack, keine inszenatorischen Kapriolen. No frills, no bullshit. Was man sieht, ist das, was man kriegt. Eine Drei-Personen-Geschichte an Bord einer kleinen Propellermaschine, ein Flug von einem Kaff im Nirgendwo von Alaska nach Anchorage, mehr oder minder in Realzeit erzählt, der schneller eskaliert, als man „Lethal Weapon“ sagen kann, und dann nicht mehr nachlässt, fortwährend Druck macht auf eine erfrischend altmodische, erfreulich effektive Weise.“

Bird

Coming-of-Age-Drama; MFA+

Eindringliches Coming-of-Age-Drama über eine Zwölfjährige aus prekären Verhältnissen, die sich mit einem eigenartigen Vagabunden anfreundet.

CREDITS:
Land / Jahr: Großbritannien 2024; Laufzeit: 119 Minuten; Regie & Drehbuch: Andrea Arnold; Besetzung: Nykiya Adams, Franz Rogowski, Barry Keoghan, Jason Buda, Jasmin Jobson

Bird  e x
Andrea Arnolds „Bird“ (Credit: Filmfest Hamburg)

GUT ZU WISSEN:
Eine ausgezeichnete Alternative zu den puren Genre-Übungen dieses WE ist der neue Film von Andrea Arnold, „Bird“ (MFA+, hier die SPOT-Besprechung), der im Wettbewerb des Festival de Cannes Premiere gefeiert hatte und seither auf zahlreichen Festivals, u. a. Hamburg, zu sehen war: Es ist nach ihrer schwerfälligen und manipulativen Doku „Cow“ 🐄 eine Rückkehr zu dem Kino von „American Honey“, mit dem die Britin ihre bislang größten Triumphe gefeiert hat, allerdings diesmal mit einer ungewöhnlichen Note magischer Realismus, die den Film bisweilen buchstäblich abheben lässt: die Geschichte einer Zwölfjährigen aus prekären Verhältnissen, die sich mit einem rätselhaften Vagabunden, gespielt von Franz Rogowski, anfreundet. Ein Gewinn für die Arthouse-Kinos mit aufgeschlossenem, neugierigem Publikum.

Aus unserer Besprechung: 

IST ES ZU REAL FÜR DICH? Diese Frage stellt sich der neue Film von Andrea Arnold auch, die als Geschichtenerzählerin zurück ist auf den Straßen des modernen Großbritannien von unten (…). Nur dass Arnold diesmal ausbricht aus der strengen Realität ihrer bekanntesten Arbeiten, als wäre die Flucht in einen ganz eigenwilligen magischen Realismus der einzige Ausweg, das Leben in den Sozialblöcken von Kent hinter sich zu lassen. Oder ist „Bird“ sogar ein Märchen? Hinweise gäbe es genug. Und wer sich an Alan Parkers „Birdy“ erinnert, der, naja… Nomen est omen.

Pfau – Bin ich echt?

Komödie; Wild Bunch

Abgründige Komödie über einen Mann, der sich beruflich als Charakter für jede erdenkliche Situation anbietet und dabei selbst aus den Augen verliert.

CREDITS: 
Land / Jahr: Österreich / Deutschland 2024; Laufzeit: 102 Minuten; Regie & Drehbuch: Bernhard Wenger; Besetzung: Albrecht Schuch, Julia Franz Richter, Maria Höfstätter, Anton Noori

Der Pfau  e x
Bernhard Wengers „Der Pfau“ mit Albrecht Schuch (Credit: Wild Bunch)

GUT ZU WISSEN:
Gelungen ist „Pfau – Bin ich echt?“ (Wild Bunch, hier die SPOT-Besprechung), eine hintergründige, bissige und filmisch souveräne Satire über einen Mann mit 1000 Eigenschaften, der seine eigene Identität aus den Augen verliert, mit der Bernhard Wenger sein überaus vielversprechendes Filmdebüt gibt. Obendrein eine gute Gelegenheit, Albrecht Schuch dabei zuzusehen, warum er gegenwärtig zu den höchstgehandelten Schauspielern zählt: Er ist hundertprozentig großartig in dem Film, der Weltpremiere auf der Mostra in Venedig gefeiert hat, wo ihm die Herzen (berechtigt) zuflogen, angesiedelt im Spannungsfeld von Östlund und Lanthimos, eine Produktion der Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion (deutscher Koproduzent: CALA Filmproduktion).

Aus unserer Besprechung:

Kann ein Mann mit 1000 Eigenschaften eine eigene Identität haben? Spielfilm-Regiedebütant Bernhard Wenger geht dieser existenziellen Frage nach in einer originellen, hinreißenden und augenzwinkernden Satire und findet zwar nicht unbedingt Antworten. Aber er nutzt seine komische Prämisse als Sprungbrett für eine Abfolge verblüffend-absurder Situationen und gibt Dauer-Deutscher-Filmpreis-Gewinner Albrecht Schuch eine neue Bühne, sein wirklich erstaunliches Talent zur Schau zu stellen und sich auf hintergründige Weise selbst über seine große Wandelbarkeit lustig zu machen.

Bad Genius

Komödie, Constantin Film

Hintergründige Satire über eine Schulklasse, die samt und sonders daran arbeitet, bei ihrer Abschlussarbeit zu schummeln.

CREDITS:
Land / Jahr: USA 2025; Laufzeit: 96 Minuten; Regie: J.C. Lee; Drehbuch: J.C. Lee, Julius Onah; Besetzung: Callina Liang, Benedict Wong, Jabari Banks

Bad Genius scaled e x
Ab 20. Februar 2025 in den deutschen Kinos: „Bad Genius“ (Credit: Constantin Film)

GUT ZU WISSEN:
Mit viel hintergründigem Humor, aber einer grundsätzlich kommerzielleren Grundhaltung ist „Bad Genius“ (Constantin Film) von Erstlingsregisseur J.C. Lee (Supervising Producer bei u. a. bei „The Morning Show“), eine bösartige Satire basierend auf einem thailändischen Blockbuster ein bisschen im Stil von „The Big Short“ oder „Dirty Money“ über eine Gruppe von Kids, die sich zusammentut, um bei den Abschlussarbeiten einen großen Schwindel hinzulegen. Benedict Wong aus den „Avengers“ spielt eine Hauptrolle, aber im eigentlichen Fokus stehen die Kids, angeführt von der supertollen Callina Liang, die man auch in Steven Soderberghs „Presence“ entdecken kann.

Die Wärterin

Drama; 24 Bilder

Eindringlich-erschütterndes Drama über eine Gefängniswärterin, die in einem neuen Sträfling einen vergessen geglaubten Menschen aus ihrer Vergangenheit entdeckt.

CREDITS:
O-Titel: Vogter; Land / Jahr: Dänemark, Schweden, Frankreich 2024; Laufzeit: 100 Minuten; Regie: Gustav Möller; Drehbuch: Emil Nygaard Albertsen, Gustav Möller; Besetzung: Sidse Babett Knudsen, Sebastian Bull, Dar Salim, Marina Bouras, Olaf Johannessen, Jacob Lohmann; Verleih: 24 Bilder; Start: 20. Februar 2025

Die Waerterin  e x
Gustav Møllers „Die Wärterin“ Babett Sidse Knudsen (Credit: 24 Bilder)

GUT ZU WISSEN:
Gustav Möllers
 erste Regiearbeit seit seinem modernen Klassiker „The Guilty“, der als höchstes Lob eine Hollywood-Neubearbeitung durch Antoine Fuqu mit Jake Gyllenhaal erfuhr. Mel sehen, ob auch „Die Wärterin“ (24 Bilder, hier unsere Besprechung) auf Gefallen in Übersee stößt. Die wunderbare Sidse Babett Knudsen spielt in dem raffinierten Drama eine Gefängniswärterin, die in ein Dilemma gerät, als sie entdeckt, dass einer der Neuankömmlinge hinter Gittern ein junger Mann direkt aus ihrer Vergangenheit ist.

Aus unserer Besprechung: 

Schuld und Sühne, eng ineinander verschlungen: Was kann Katharsis da schon sein? „Nicht alle können gerettet werden. So ist das einfach“, sagt ganz am Schluss Evas Vorgesetzter. Wen genau er damit meint, lässt er offen, lässt der Film offen. Und trifft einen damit mitten ins Mark. Damit muss man erst einmal fertig werden.