Immer alles auf einen Blick: An dieser Stelle erhalten Sie alle wichtigen Informationen und Hintergründe im SPOTLIGHT AUF zu den aktuellen Neustarts in den deutschen Kinos auf einen Blick, mit den nötigen Verweisen und Zahlen.
Horror; Warner Bros. Entertainment
Rückkehr der in den Nullerjahren höchst beliebten Horrorreihe über eine Gruppe von Kids, die gegen den Tod selbst kämpfen müssen, nachdem sie ihm schon einmal von der Schippe gesprungen waren.
FAST FACTS:
• Reboot der amüsanten Horrorreihe nach 14 Jahren Pause
• Eine der erfolgreichsten Horrorreihen der Nullerjahre Seite and Seite mit „Scream“ und „Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast“
• Schon damals kultisch verehrt und gefeiert bei der Horrorgemeinde
• Von 2000 bis 2011 fünf Filme mit gesamt mehr als vier Millionen Tickets
• Inszeniert von dem „Freaks“-Regieduo Zach Lipovsky und Adam B. Stein
CREDITS:
O-Titel: Final Destination: Bloodlines; Laufzeit: 110 Minuten; Regie: Zach Lipovsky, Adam B. Stein; Drehbuch: Guy Busick, Lori Evans Taylor; Besetzung: Kaitlyn Santa Juana, Teo Briones, Richard Harmon, Owen Patrick Joyner, Anna Lore, Tony Todd
GUT ZU WISSEN:
Das jüngere Mainstreampublikum darf sich freuen auf den ersten Film der ehedem erfolgreichen „Final Destination“-Reihe aus dem Hause New Line seit 14 Jahren: Von 2000 bis 2011 hatte sie es auf fünf Teile gebracht, von denen der erste mit 1,4 Mio. Tickets auch gleich der erfolgreichste war – eine Überraschung damals, auch die unverkennbare Qualität des Films. Teil 2 war 2003 spürbar schwächer mit 560.000 Besuchen, Teil 3 war dann 2006 wieder besser mit 625.000 Tickets, und Teil 4 schaffte es wieder drei Jahre später wieder zur Besuchsmillion. „Final Destination 5“ war dann der Abschluss mit 580.000 Tickets. Zusammen immerhin etwas mehr als vier Mio. Tickets. Jetzt also der Neuanfang mit „Final Destination: Bloodlines“ (Warner Bros. Discovery), inszeniert von dem Regieduo Zach Lipovsky und Adam B. Stein, die man unter anderem von dem Film „Freaks“ kennt. Jetzt also die Geschichte einer Studentin, die von einem immer wiederkehrenden gewalttätigen Albtraum geplagt wird und deshalb die einzige Person finden muss, die den tödlichen Kreislauf durchbrechen kann. Es ist die letzte Filmrolle von Tony Todd, der im vergangenen November verstarb. Wir hätten den Film gerne besprochen, aber zumindest wir wurden nicht zu einer Pressevorführung eingeladen. Die zehnminütige Szene, die es auf der CinemaCon zu sehen gab, hat uns allerdings komplett überzeugt: So genüsslich zelebriert, mit zutiefst morbidem Humor und Freude am Herauszögern dessen, was definitiv kommen muss und definitiv kommen wird, dass man die Augen nicht von der Leinwand nehmen kann.
Black Bag – Doppeltes Spiel
Thriller; Universal Pictures International
Raffinierter Spionagethriller über einen Topspion, dessen Ehefrau womöglich eine Doppelagentin sein könnte.
FAST FACTS:
• Großes Starkino mit Cate Blanchett und Michael Fassbender in den Hauptrollen
• Agentengeschichten liegen im Trend – siehe „Slow Horses“, „Black Doves“ oder „Mr. & Mrs. Smith“
• Oscargewinner Steven Soderberghs Rückkehr zum Mainstream-Hollywoodkino
• Drehbuch von „Jurassic Park“-Autor David Koepp
• US-Start am 15. März: 21,5 Mio. Dollar; weltweites Einspiel: 40 Mio. Dollar
• kolportiertes Budget: 60 Mio. Dollar
CREDITS:
O-Titel: Black Bag; Land / Jahr: USA 2025; Regie: Steven Soderbergh; Drehbuch: David Koepp; Besetzung: Cate Blanchett, Michael Fassbender, Marisa Abela, Tom Burke, Pierce Brosnan, Naomie Harris, Regé-Jean Page
GOOD TO KNOW:
„Black Bag – Doppeltes Spiel“ (Universal, hier unsere SPOT-Besprechung) 👜🔫, schon wieder ein neuer Film des mal wieder umtriebigen Steven Soderbergh, dessen letztjähriger Horrorfilm „Presence“ noch gar nicht in Deutschland ausgewertet wurde. Aber sofern wir es überblicken: Um diesen Film des zweifachen Oscargewinners geht es wirklich, der zuerst hoch gehandelt worden war, um dann kurzfristig in den Mai geschoben zu werden, was wiederum schwer nach Cannes klingt. Warten wir’s ab. Diesmal hat sich Soderbergh das Genre des Agententhrillers angenommen und schickt seine Stars Michael Fassbender und Cate Blanchett (unterstützt von Marisa Abela, Tom Burke, Pierce Brosnan, Naomie Harris und Regé-Jean Page – was für eine Besetzung!) nach einem Drehbuch von David Koepp in einen Mix aus „Fair Game“ und „Mr. & Mrs. Smith“.
Aus unserer Besprechung:
„Mit Witz und Eleganz, einer guten Portion Sex-Appeal und einem exzellenten Ensemble (in dem sich „Back to Black“-Star Abela als echtes Highlight entpuppt) überzeugt „Black Bag – Doppeltes Spiel“ aber nicht nur als Spionage-Story, sondern auch als Geschichte einer Langzeit-Ehe. Wie sich Blanchett und Fassbender – schauspielerisch, aber auch in ihren Rollen – bei aller Anspannung auf Augenhöhe, mit Hingabe und Verständnis sowie liebevoller Loyalität begegnen, ist eine echte Freude (sieht man einmal von Blanchetts wenig glaubwürdiger Perücke ab). Und dass all das in effizienten, schlanken 90 Minuten statt ausgewalzt auf acht Episoden passiert, ist das Sahnehäubchen.“
Sieben Tage
Drama; Little Dream Entertainment
Ermutigendes politisches Drama über eine iranische Menschenrechtsaktivistin, die während eines Hafturlaubs vor der Entscheidung steht, zu fliehen oder ins Gefängnis zurückzukehren.
FAST FACTS:
• Inspiriert vom Leben der Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi
• Nach einem Drehbuch des Oscar-nominierten Filmemachers Mohammad Rasoulof („Die Saat des heiligen Feigenbaums“)
• Regie führte der preisgekrönte, in Deutschland lebende gebürtige Iraner Ali Samadi Ahadi, („Lost Children“, „Salami Aleikum“, „The Green Wave“), der neben Mohammad Farokhmanesh, Armin Hofmann und Frank Geiger für brave new work auch als Produzent fungierte
• Premiere beim Toronto International Film Festival, wo im selben Jahr auch „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ gezeigt wurde
CREDITS:
O-Titel: Haft Rooz; Land/Jahr: Deutschland 2024; Laufzeit: 110 Minuten; Drehbuch: Mohammad Rasoulof; Regie: Ali Samadi Ahadi; Besetzung: Vishka Asayesh, Majid Bakhtiari, Tanaz Molaei, Sam Vafa
GUT ZU WISSEN:
Ali Samadi Ahadi ist zurück, der in „Sieben Tage“ (Little Dream Entertainment, hier unsere SPOT-Besprechung) mit einem Drehbuch von Mohammad Rasoulof arbeitet und nach wahren Begebenheiten die Geschichte der inhaftierten Aktivistin Maryam erzählt, die eine seltene medizinische Ausreiseerlaubnis aus dem Iran und sich nun zwischen Flucht oder der Fortsetzung ihres Kampfes für Menschenrechte und Demokratie entscheiden muss. Feierte Weltpremiere auf dem letztjährigen Toronto International Film Festival und war im vergangenen Jahr auf dem Filmfest Hamburg zu sehen.
Aus unserer Besprechung:
„Im letzten Teil des Films wird aus dem Survival-Thriller ein eindringliches Familiendrama, in dem Maryam zwei Tage bleiben, um sich Dena, Alborz und Behnam zu erklären, Zeit mit ihnen zu verbringen, die Widerstände zwischen ihnen zu überwinden. Sie schöpft Kraft aus den wenigen fragilen Glücksmomenten, saugt sie förmlich in sich auf – in Gedanken scheint sie längst woanders zu sein, als wäre sie ohnehin eine Besucherin, nur auf der Durchreise. Ihr Egoismus vorzuwerfen, weil sie nicht bereit dazu ist, sich selbst zu retten, wäre absurd, aber man kann nachvollziehen, warum ihre verbitterte Tochter genau das mit brutaler Ehrlichkeit tut.“
Caught By the Tides
Filmessay; Rapid Eye Movies
Lyrische, bisweilen fast experimentelle Reise durch mehr als 20 Jahre chinesischer Geschichte, die auch eine intime Retrospektive der Arbeit von Regisseur Jia Zhang-ke ist.
FAST FACTS:
• Erster Film des chinesischen Meisterregisseurs in Cannes seit seinem Großwerk „Asche ist pures Weiß“
• Zusammengestellt aus in 23 Jahren entstandenem Filmmaterial
• Jias Ehefrau Zaho Tao spielt einmal mehr die Hauptrolle
• Überschneidungen mit allen bisherigen Arbeiten des Regisseurs
• Weltpremiere im Wettbewerb des 77. Festival de Cannes
CREDITS:
O-Titel: Feng Liu Yi Da; Land/Jahr: China 2024; Laufzeit: 111 Minuten; Regie, Drehbuch: Jia Zhang-ke; Besetzung: Zhao Tao, Zhubin Li
GUT ZU WISSEN:
„Caught by the Tides“ (Rapid Eye Movie, hier unsere SPOT-Besprechung) feierte Premiere im Wettbewerb von Cannes (in Deutschland dann auf dem Filmfest München) und ist eine lyrische, bisweilen fast experimentelle Reise durch mehr als 20 Jahre chinesischer Geschichte, die auch eine intime Retrospektive der Arbeit von Regisseur Jia Zhang-ke ist. Er hat aus neu gedrehtem Material, aber auch aus Aufnahmen vorheriger Werke einen Film erstellt, dessen Handlung sich langsam und stetig bewegt wie einer der Ströme, auf denen sich die handelnden Personen, die man eben schon kennt aus dem Oeuvre des unvergleichlichen chinesischen Meisters, bewegen.
Aus unserer Besprechung:
„Wobei der Protagonist China selbst ist, ein Land im Wandel der Zeit, das kaum jemand akribischer und genauer dokumentiert hat als Jia, dieser Chronist eines Chinas von unten, wie man es sonst nicht so oft zu Gesicht bekommt, abseits der Metropolen, in den Zentren der Industrie. Mit „Caught By the Tides“ ist ihm ein sanftes Dokument einer Weltmacht seit Beginn des 21. Jahrhunderts gelungen, immer mit wachem Auge festgehalten und mit einer großen Liebe für seine Menschen gefilmt – und hier gespiegelt im langsamen Rhythmus der großen Flüsse, die viele der Städte unverändert verbinden, ungerührt von den Zeiten und Gezeiten.“
Transamazonia
Moderner Western; Pandora Film Verleih
Moderner Western über eine junge Frau, die als Kind einen Flugzeugabsturz im Amazonas überlebt hat und seither als Heilerin Wunder vollbringt.
FAST FACTS:
• Erster Spielfilm von Pia Marais seit „Layla Fourie“ aus dem Jahr 2013
• „Systemsprenger“-Hauptdarstellerin Helena Zengel in der Hauptrolle
• Deutsche Koproduktion mit der Pandora Filmproduktion
• Weltpremiere im Internationalen Wettbewerb von Locarno
CREDITS:
Land / Jahr: Frankreich, Deutschland, Schweiz, Taiwan, Brasilien 2024; Laufzeit: 112 Minuten; Regie: Pia Marais; Drehbuch: Pia Marais, Willem Droste, Martin Rosefeldt; Besetzung: Helena Zengel, Jeremy Xido, Sabine Timoteo, Hamã Luciano, Rômulo Braga; Weltpremiere: Locarno77
GUT ZU WISSEN:
„Transamazonia“ (Pandora Film Verleih, hier unsere SPOT-Besprechung) wiederum ist der neue Film von Pia Marais, eine deutsche Koproduktion mit der Pandora Filmproduktion, der erste Film der Regisseurin seit „Layla Fourie“ aus dem Jahr 2013. Der moderne Western über eine junge Frau, die als Kind einen Flugzeugabsturz im Amazonas überlebt hat und seither als Heilerin Wunder vollbringt, feierte Weltpremiere im Internationalen Wettbewerb von Locarno.
Aus unserer Besprechung:
„Inspiriert wurde Pia Marais von einer wahren Geschichte, bei der in den 1970er Jahren eine junge Frau tatsächlich den Absturz eines Flugzeugs über dem Amazonas-Regenwald überlebt hat. Diese Prämisse nutzt die Filmemacherin, um viele Themen anzusprechen in ihrer ersten Regiearbeit seit „Layla Fourie“, der 2013 im Wettbewerb der Berlinale gelaufen war. Ausbeutung, Abholzung des Regenwalds. Das Aufbauen eines falschen Narrativs, jemand zu sein, der man eigentlich gar nicht ist. Den vermeintlich richtigen Glauben auf ein Volk überstülpen zu wollen.“
Außerdem starten:
In der Doku „Barbara Morgenstern und die Liebe zur Sache“ (Salzgeber) folgt Dokumentarfilmerin Sabine Herpich der Elektropopkünstlerin zu, wie sie erstmals seit sechs Jahren an einem neuen Album arbeitet, folgt dem Kreativprozess aufmerksam und unaufdringlich.
Ein weiterer Dokumentarfilm ist „An Hour from the Middle of Nowhere“ (barnsteiner-film) von Ole Elfenkämper und Karen Seward, die ihren Blick auf den tiefen Süden der USA richten, wo sich die Leben eines Einwanderungsanwalts, einer Gemeinschaft und einer Familie im Schatten eines der größten Einwanderungshaftanstalten der Vereinigten Staaten verflechten.