Sie geben den Kinos ihr Gesicht: Engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Herz der großen Leinwand gehört. Im Rahmen einer eigenen SPOT-Reihe sprechen Sie über den Weg in die Kinobranche, den Reiz ihrer Tätigkeit – und über Kino-Klischees.
Wie haben Sie Ihren Weg in die Kinobranche gefunden?
Susanne Schubert: Mein Weg war damals eher ein Umweg, der nicht wie bei vielen meiner Kolleg:innen der Branche schon als Nebenjob begann, sondern erst nach meinem BWL-Studium. Während des Studiums arbeitete ich viel und gern in der Gastronomie, doch nach Abschluss sollte es etwas „Seriöses“ sein. Nach knapp einem Jahr in der Wirtschaftsprüfung war jedoch schnell klar: „Das will ich nicht mein Leben lang machen“ – und da erschien die Stellenanzeige als Assistentin der Theaterleitung für das noch neu zu eröffnende Cinemaxx Augsburg wie ein „Plot Twist“ im Film. Ab da war klar, einmal Kino immer Kino, es war und ist für mich die perfekte Kombination aus Event, Kultur, der Arbeit mit Menschen und unternehmerischem Denken. Der Weg führte mich von der Assistenz weiter in die Theaterleitung und nach insgesamt 17 tollen Jahren in der Operative bei Cinemaxx ergab sich die großartige Gelegenheit, meine Leidenschaft für Kinomarketing bei der KinoGruppeRusch in den Mittelpunkt zu stellen.
Was reizt Sie am meisten an Ihrer Tätigkeit?
Susanne Schubert: Die gestalterischen Möglichkeiten sind so unglaublich vielfältig. Kino generell ist nie langweilig, muss aber zusätzlich den Spagat schaffen, Tradition und stetigen Wandel zu vereinbaren, neue Techniken, Zielgruppen und Genres zu integrieren, ohne die Gäste zu unter- oder überfordern. Wir können dabei selbst die Prioritäten setzen, die Taktung geben, egal ob wir neue Veranstaltungsreihen, Bestellterminals oder Premium-Konzepte umsetzen. Speziell im Marketing kann ich mir kaum eine Branche mit mehr Content vorstellen. Natürlich steht in erster Linie der Film im Fokus, doch es gibt ja nicht DEN Film. Wir bedienen die unterschiedlichsten Medien, von TikTok bis Zeitung, wir binden Kooperationspartner ein, gestalten Out-of-Home-Kampagnen – die Bandbreite ist riesig. Das im Team zu planen und im Idealfall messbaren Erfolg in Form von zahlreichen, glücklichen Gästen und Kolleg:innen zurückzubekommen, macht wahnsinnig viel Spaß.
Was zeichnet Ihr Haus/Ihre Gruppe besonders aus?
Susanne Schubert: Die KinoGruppeRusch ist ein Familienunternehmen, das mit flachen Hierarchien sehr schnell und flexibel agiert. Seit meinem Eintritt 2018 haben wir von sieben auf nun zehn Cineplex-Standorte expandiert und viele technische Neuerungen implementiert. Insbesondere die regelmäßige Renovierung und Modernisierung der Kinos ist uns sehr wichtig. Hier versuchen wir, jedem Kino – vom Foyer, über spezielle Premium-Säle, bis hin zu den Sanitärräumen – einen kreativen, frischen und besonderen Anstrich zu geben, der durch hochwertige Materialien trotzdem zeitlos ist. Ganz offensichtlich treffen wir damit den richtigen Nerv, aktuell sind unsere „Harry Potter“- und „Avatar“-Toiletten auf TikTok der Renner.
Welchen Rat würde Sie Menschen geben, die mit einer Karriere im Kino liebäugeln?
Susanne Schubert: So vielfältig wie die Filme sind auch die Tätigkeiten. Als Kinogast sieht man oft nur die operativen Jobs, aber wie in jedem größeren Unternehmen gibt es im Backoffice Kolleginnen und Kollegen für IT, Personal, Buchhaltung, Marketing, Programmplanung, u.v.m. Ich würde daher immer zu einem zweiten Blick raten, denn wir alle sind KINO und Teil einer großen Familie, die auch für den Quereinstieg sehr durchlässig ist.
Gibt es ein Kino-Klischee, dem Sie widersprechen würden?
Susanne Schubert: Dass zu jedem Kinobesuch Popcorn gehört. Nachos gehen notfalls auch 😉
Sie haben in ihrem Unternehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Sie gerne für das „SPOT-Kinogesicht“ vorschlagen würden? Schreiben Sie uns sehr gerne an [email protected].