Jetzt kommen die etwas publikumsnäheren Preise und schon wird „Wicked“ seiner neuen Favoritenrolle gerecht: Das National Board of Review beschenkt das Erfolgsmusical mit drei Preisen, unter anderem als bester Film. Bester internationaler Film ist der deutsche Oscarbeitrag, „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ von Mohammad Rasoulof.
Und weit geht es mit dem Awards-Express: Einen Tag nach den sperrigen Filmkritikern aus New York kommt das traditionell publikumsnähere National Board of Review zum Zug. Drei Preise gab es für „Wicked“: als bester Film, für Jon M. Chu als besten Regisseur sowie Cynthia Erivo und Ariana Grande, die sich einen NBR Spotlight Award für ihre Zusammenarbeit teilten. NBR-Präsidentin Annie Schulhof gab zu Protokoll: „,Wicked’ steht für die pure Magie, die Filme dem Publikum bieten können. Jedes Detail ist wunderschön ausgearbeitet und gestaltet, die Schauspieler sind alle außergewöhnlich und die Musik ist unübertroffen – zusammen ergibt das ein mitreißendes Erlebnis wie kein anderes. Das NBR ist stolz darauf, den Regisseur John M. Chu und seine bemerkenswerte filmische Vision zu ehren.“
Wie immer listete das NBR insgesamt zehn weitere Toptitel: „Anora“, „Babygirl“, „Like A Complete Unknown“, „Konklave“, „Furiosa: A Mad Max Saga“, „Gladiator II“, „Juror #2“, „Queer“, „A Real Pain“ und „Sing Sing“.
Bester internationaler Film ist der deutsche Oscarbeitrag, „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ von Mohammad Rasoulof. Fünf weitere internationale Toptitel sind: „All We Imagine As Light“, „The Girl with the Needle“, „I’m Still Here“, „Santosh“ und „Universal Language“.
Als beste Schauspielerin wurde Nicole Kidman wie schon in Venedig für ihre Leistung in „Babygirl“ gewürdigt; bester Darsteller ist Daniel Craig in „Queer“. Als bester Nebendarsteller wurde wie schon bei den New Yorker Filmkritikern Kieran Culkin für „A Real Pain“ ausgezeichnet; der Preis für die beste weibliche Nebenrolle ging an Elle Fanning für „Like a Complete Unknown“. Den Ensemblepreis sicherte sich Edward Bergers „Konklave“. Beste Nachwuchsdarstellerin ist Mikey Madison für „Anora“.
Als beste Regiedebüt wurde India Donaldson für „Good One“ genannt. Das beste Originaldrehbuch stammt von Mike Leigh für „Hard Truths“, das beste adaptierte Drehbuch ist „Sing Sing“ von Clint Bentley & Greg Kwedar. Den NBR Freedom of Expression Award holte sich „No Other Land“. „Flow“ sicherte sich wie bei den New Yorker Filmkritikern den Preis für den besten Animationsfilm. Als bester Dokumentarfilm wurde „Sugarcane“ gewürdigt. Bester Kameramann ist Justin Blaschke für „Nosferatu – Der Untote“.
Zudem wurden fünf Top-Dokumentarfilme genannt: „Black Box Diaries“, „Dahomey“, „Look Into My Eyes“, „Super/Man: The Christopher Reeve Story“ und „Will & Harper“. Und schließlich gibt es noch zehn lobenswerte unabhängige Produktionen: „ Bird“, „A Different Man“, „Dìdi“, „Ghostlight“, „Good One“, „Hard Truths“, „His Three Daughters“, „Love Lies Bleeding“, „My Old Ass“ und „Thelma“.
Thomas Schultze