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„No Dogs Allowed“ gewinnt als bester Erstlingsfilm in Tallinn

Mit der Preisverleihung ist das 28. Tallinn Black Nights Film Festival zu Ende gegangen. Aus Deutschland konnten sich Steve Bache und Irene von Alberti freuen. Baches „No Dogs Allowed“ gewann den First Feature Award als bester Film; von Alberti gewann für „Die geschützten Männer“ die Rebels with a Cause Competition. 

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Steven Baches „No Dogs Allowed“ (Credit: ZDF)

Beim 28. Tallinn Black Nights Film Festival, dem jüngsten der 15. A-Festivals, lag in diesem Jahr der Fokus auf dem deutschen Kino. Passenderweise gehörten zwei deutsche Produktionen zu den Gewinnern bei der Preisvergabe.

Den Preis als bester Film der First Feature Competition gewann der Filmemacher Steve Bache für seinen von Marcos KantisMartin Lehwald und Felix Ruple produzierten „No Dogs Allowed“ (hier unsere Besprechung), der zwei Tage nach seiner Premiere beim ZDF ausgestrahlt wurde und nun in der Mediathek zu sehen ist. Die Jury um John Durie sagte zur Auszeichnung: „Herr Bache hat einen Film für heute (und morgen) gedreht, der sich mit einem der tabuisiertesten Themen der Gesellschaft befasst: Pädophilie durch Online-Grooming. Aber er ist mit absoluter Sensibilität und Verletzlichkeit gemacht, dank der hervorragenden Besetzung und insbesondere der beiden Hauptdarsteller. Hier gibt es keine Klischees und vor allem ist es ein Film für alle Eltern, die glauben zu wissen, was ihre Kinder tun, oft online in ihrem eigenen Zuhause. Aber in Wirklichkeit leugnen, ignorieren oder rationalisieren sie, dass ,so etwas in meinem Haus nicht passieren könnte˚. Aber das macht diesen Film zu einem Muss!“

Die Rebels with Cause Competition wiederum gewann Irene von Alberti für ihren „Die geschützten Männer“ (hier unsere SPOT-Besprechung; außerdem lesen Sie unser Interview mit der Filmemacherin), der beim Filmfest München Premiere gefeiert hatte. Die Jury um Marica Stocchi lobte: „Ein zugänglicher Film, der die harte Realität der Gewalt gegen Frauen sofort als einfachste Prämisse entlarvt. Wenn das männliche sexuelle Verlangen eine Bedrohung für das Leben von Männern darstellt, anstatt für das von Frauen. Mit einer Prise Humor und Satire als Gegenmittel gegen die Versuchung der Macht, die uns für die extremen Folgen ungelösten Hasses blind macht.“

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„Die geschützten Männer“ von Irene von Alberti (Credit: Filmgalerie 451)

Als Sieger im Hauptwettbewerb zeichnete die Jury um Christoph Hochhäusler „Silent City Driver“ von Sengedorj Janchivdorj aus. Die Begründung lautete: „Dieses düstere Märchen aus der Mongolei hat uns überrascht. Vom ersten Bild an hatten wir das Gefühl, dass dieser Film neue Wege beschreitet. ,Silent City Driver“ ist ein sehr stilvoller Film, aber Stil ist hier Substanz. Die formalen Entscheidungen werden nicht zur Ablenkung eingesetzt, sondern zur Vertiefung dieses sehr filmischen Universums, das von einzigartigen Charakteren bevölkert wird, die überlebensgroß, aber sehr, sehr menschlich sind.“ Der Film beschere Munkhbat Shirnen auch den Preis für das beste Szenenbild

Als bester Regisseur wurde Nir Bergman für „Pink Lady“ geehrt, den Preis für die beste Bildgestaltung gewann Claudia Becerril Bulos für ihre Arbeit an „Empire of the Rabbits“, inszeniert von Seyfettin Tokmak, selbst für seine Arbeit als Gewinner des Drehbuchpreises geehrt wurde. Pirjo Lonka and Elina Knihtiläsicherten sich gemeinsam den Preis als beste Schauspielerinnen für „100 Liters of Gold“, inszeniert von Teemu NikkiBester Schauspieler ist Lee Hyo-Ye für seine Rolle in „The Loop“. Die beste Filmmusik schrieben Alyana Cabral und Moe Cabral für den Film „Some Nights I Feel Like Walking”.

Bei den von Nikolaj Nikitin (hier unser Interview mit ihm) kuratierten Critics‘ Picks gewann der Abschlussfilm der Reihe, „The Brothers Kitaura“, inszeniert von Masaki Tsujino und produziert von Masaaki Nakano und Masaki Tsujino. Hier sagte die Jury: „Für die Ehrlichkeit und Einfachheit dieser Geschichte über zwei Brüder, die uns zum Lachen bringt. Vielleicht liefert sie uns ein Rezept für turbulente Zeiten. Für einen Film ohne jegliche Ansprüche oder moralische Urteile, der es dennoch wagt, seiner einfachen Kernidee treu zu bleiben. Manchmal kann das Kino das Unsichtbare sichtbar machen. Und wir hoffen, dass dieser Film gesehen wird und die Menschen zum Lachen bringt.“ Der Preis für die beste Regie ging an Dechen Roder für „I, The Song“. Eine besondere Erwähnung erhielt Javier Cutronas „Fishgirl“.

Den Publikumspreis des 28. Tallinn Black Nights Film Festivals gewann „Pyre“ von Vinod Kapri.