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Umfrage Austria: Christian Dörfler, Fachverband Kino WKÖ

Der österreichische Film strahlt nach außen, nicht nur mit Einladungen auf A-Festivals. Und in der Branche brummt es seit Einführung des Anreizmodells. Steigende Kosten, Fachkräftemangel und die Stagnation bei den selektiven Budgets sind Kehrseiten. Wir haben uns anlässlich unseres Österreich-Schwerpunkts umgehört und die Frage gestellt: Was läuft gut in der österreichischen Film- und Fernsehbranche, was läuft nicht so gut? Hier antwortet Christian Dörfler, Kino-, Kultur- und Vergnügungsbetriebe, Fachverband, Wirtschaftskammer Österreich.

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Christian Dörfler, Kino-, Kultur- und Vergnügungsbetriebe, Fachverband, Wirtschaftskammer Österreich (Credit: WKÖ)

Die österreichische Filmbranche konnte in letzter Zeit trotz der vielen Herausforderungen durchaus reüssieren und einige schöne Erfolge verbuchen. So haben beispielsweise Filmproduktionen wie „Griechenland“, „Andrea lässt sich scheiden“, „Der Fuchs“ und „Pulled Pork“, seit 2023 mehr als 1,3 Millionen Filmbegeisterte in unsere Kinos gelockt. Allerdings hinkt das lokale Produkt im Vergleich zu Ländern wie beispielsweise Dänemark oder Frankreich doch deutlich hinterher. Während dänische Filme im Jahr 2023 mehr als 20 Prozent des Marktanteils erreichten, liegt der Anteil österreichischer Produktionen beträchtlich niedriger – bei circa sieben Prozent. Frankreich konnte sogar eine beeindruckende Marktquote von fast 40 Prozent für französische Filme verzeichnen, was zeigt, dass lokale Filme dort deutlich stärker im Kino vertreten sind.

Der Hollywood-Streik und die pandemiebedingte Filmpause haben kurzfristig positive Effekte auf die österreichische Filmindustrie gehabt. Während der Pandemie mussten viele internationale Produktionen pausieren, was den Fokus auf kleinere, lokale Filmprojekte legte und österreichischen Filmemachern mehr Raum verschaffte. Der Hollywood-Streik 2023 verstärkte diesen Effekt, da viele internationale Produktionen nach Alternativen außerhalb der USA suchten. Österreich profitierte durch vermehrte Aufträge und internationale Aufmerksamkeit. Klar ist aber auch, dass die österreichische Kinowirtschaft vom internationalen Produkt abhängig ist und sein wird, und der Streik der Drehbuchautoren und Schauspieler in der Filmschmiede Hollywood, der 2023 fast ein halbes Jahr dauerte, sich jetzt im fehlenden Produkt niederschlägt. Die Kinowirtschaft leidet demnach auch erheblich unter diesen Folgen. Die österreichische Filmbranche befindet sich in einer dynamischen Entwicklung und es gibt durch die Filmförderung wirklich viele positive Ansätze. Die Herausforderung besteht jedoch darin, kreative Vielfalt zu fördern und zeitgleich die strukturellen sowie finanziellen Rahmenbedingungen entsprechend zu unterstützen, was aus unserer Sicht allerdings nur dann Sinn macht, wenn die zur Verfügung stehenden Förderungen gezielt eingesetzt werden und nicht nach dem Gießkannenprinzip erfolgen.