Der mit 35.000 Euro dotierte Friedrich-Baur-Goldpreis, der im Rahmen der Hofer Filmtage verliehen wird, geht 2024 an „Vereinzelt Sonne“ von Lucas Dülligen. Auch der Pharos Shiver Screen Award (an Céline Rouzet), der Kurzfilmpreis (an Emma Bading) und der Granit – Hofer Dokumentarfilmpreis (an Ella Hochleitner) wurden bereits vergeben.
Seit dem Jahr 2018 wird der Friedrich-Baur-Goldpreis (ehemals Hofer Goldpreis) im Rahmen der Internationalen Hofer Filmtage durch die Bayerische Akademie der Schönen Künste im Andenken an Heinz Badewitz verliehen. Er ist bestimmt für die beste Regieleistung bei einem ersten Langspielfilm. Mit einem Goldbarren im Wert von rund 35.000 Euro ist dies der höchst dotierte Regie-Nachwuchspreis in Deutschland. Diesjähriger Juror (der später Mentor des Gewinners wird bei dessen nächstem Projekt) war Hans Steinbichler. Seine Wahl fiel auf Lucas Dülligen mit „Vereinzelt Sonne“. In seiner Laudatio sagte Steinbichler: „Regie ist für mich ein Dirigat ohne wirkliche Partitur. Denn Noten sind schon die Musik, aber ein Drehbuch ist zunächst nur eine Landkarte. Und The Map is not the Landscape., wie wir wissen. Die Karte ist eben nicht die Landschaft… Die Visualisierung dieser Landkarte Drehbuch beschreibt für mich Regie. Die Visualisierung ist aber nur der Oberbegriff für das, was dann am Ende steht. Etwas sichtbares, Bilder. Ein Film. Regie ist jedoch immer durch und durch Erzählung: Wie erzähle ich das, von dem ich erzählen möchte? Mit wem mache ich es und warum? Welche Mittel habe ich und wie setze ich diese ein? Schon die Titelsequenz des Films, der heute den Friedrich-Baur-Goldpreis für Regie erhält, zeigt das Gefühl und die Kenntnis für das eben genannte. Regie, Drehbuch, Schauspiel, Kamera, sowie Schnitt und Sounddesign beginnen eine Ouvertüre, die mir in neun Minuten einen Menschen, eine Welt und ein Gefühl für die Menschen darin näherbringt. (…) Die Mittel dieses Films und die Genauigkeit ihres Einsatzes, die Form von filmischer Erzählung, die Haltung, dem Zuschauer nichts vorzukauen, sondern ihm in der Präzision der kleinsten Dinge die Welt von David zu zeigen, sind ein großes Versprechen für die Zukunft des Regisseurs Lucas Dülligen.“
Den mit 7500 Euro ausgestatteten Granit – Hofer Dokumentarfilmpreis, der seit 2015 für den besten langen Dokumentarfilm aus deutscher, schweizer oder österreichischer Produktion vergeben wird, durfte Ella Hochleitner für „Trog“ entgegennehmen. Eine lobende Erwähnung wurde ausgesprochen für „Besuch im Bubenland“ von Katrin Schlösser.
Schauspielerin Emma Bading war mit ihrem Kurzfilm „Shut Up and Suffer“ eingeladen und hat den mit 2500 Euro dotierten Jury-Kurzfilmpreis der Stadt Hof gewonnen. Eine lobende Erwähnung ging an Sina Guntermanns „Fish and Cheese“.
Die Jury des Pharos Shiver Screen Awards, der an ein Genrewerk geht und mit 2500 Euro dotiert ist, wählte Céline Rouzet mit „En attendant la nuit“ zur Gewinnerin 2024.
Der Hofer Kritiker Preis für die beste Regie ging an Benjamin Pfohl für „Jupiter“; der Hofer Kritiker Preis für die beste Produktion an Christoph Schwarz für „Sparschwein“.