SPOT fragt in der Branche nach und will wissen, wie Ihre kommende Woche filmisch aussieht. Dieses Mal bei Produzentin Jamila Wenke von Achtung Panda! Am 5. September kommt der von ihr produzierte „Ellbogen” in die Kinos.
Was steht für Sie in dieser Woche auf dem Programm?
Jamila Wenske: Diese Woche hat unser aktueller Kinofilm „Ellbogen”von Aslı Özarslan, der dieses Jahr auf der Berlinale lief, seine Premiere in den deutschen Kinos. Bedauerlich ist, daß unser Film eine FSK16 erhalten hat und damit unserer Kernzielgruppe der ab 12-Jährigen vorenthalten bleibt. Dabei wurde „Ellbogen” regelmäßig von Kinder- und Jugendjurys für diese Zielgruppe empfohlen. Er bietet eine dringend notwendige Repräsentation von jungen Frauen of Color – eine Perspektive, die im deutschen Kino leider selten zu sehen ist. Wir hoffen, dass diese Entscheidung der FSK zu einer breiteren Debatte darüber führt, wie wir in Deutschland mit Filmen und ihren Inhalten umgehen – insbesondere, wenn es sich um ein soziokulturell bedeutsames Werk für eine junge Zielgruppe wie bei „Ellbogen” handelt.
Worauf freuen sie sich am meisten?
Jamila Wenske: Am Dienstag feiern wir Dank der Förderung von der HessenFilm die Premiere im Cinema in Frankfurt am Main. Am 4. September sind wir im Rahmen des Schönen Mittwoch von radio eins bei Knut Elstermann in der Kulturbrauerei. Dieses Event ist ein Highlight, weil ein Großteil des Films in Berlin gedreht wurde und wir dem Team und den Unterstützer*innen, wie zB unserer Regionalförderung der Medienboard, auf diese Weise danken können. Besonders gespannt bin ich die Reaktionen unserer Kinozuschauer*innen auf die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Fatma Aydemir, die wir hautnah erleben dürfen. Kino ist eine kollektive Erfahrung, durch die wir in direkten Austausch mit dem Publikum kommen. Das schätze ich persönlich sehr und spüre bei jeder Kinopremiere dieses Kribbeln der Vorfreude.
Welchen Film haben sie diese Woche im Fokus?
Jamila Wenske: Natürlich auf „Ellbogen”! Daneben freue ich mich diese Woche auf die Filme im Programm des Queerfilmfestivals wie zum Beispiel „What a Feeling” von Kat Rohrer mit Caroline Peters oder „Frau aus Freiheit” von Malgorzata Szumowska & Michal Englert. Auch diese Erzählperspektiven sind für eine diverse und vielfältige Kinokultur enorm wichtig. Großartig finde ich, daß durch die Initiative KINOFEST alle Filme am Wochenende für 5 Euro zu sehen sind. Hoffen wir also auf gut besuchte Kinos!