Trouble in Berlins Dokumentarfilmfestivalszene. Das Dokuarts-Festival und das Human Rights Film Festival sind „not amused“, dass sich die neugegründete Dokumentale auf ihren Festivalzeitraum setzt.
In der Berliner Dokumentarfilmfestivalszene rumort es. Nachdem unlängst mit der Dokumentale ein neues Herbstfestival im Oktober angekündigt wurde, sorgen sich nun das Dokuarts-Festival und das Human Rights Film Festival (HRFFB), die ebenfalls beide im Oktober stattfinden und ein ähnliches Programm bespielen, um ihre Plattform. Dies meldet der Tagesspiegel in einem längeren Artikel. Irritiert äußerte sich Sebastian Friedrich-Rust vom 2018 gegründeten HRFFB, dass ausgerechnet die frühere Leiterin des Human Rights Film Festival, Anna Ramskogler-Witt, hinter der Dokumentale steckt, „und ohne uns zu informieren ein thematisch sehr ähnliches Festival in einem ähnlichen Zeitraum im Oktober starten möchte“, so Friedrich-Rust im Tagesspiegel. Auch bei Dokuarts, das seit 2006 existiert, fühlt man sich vor den Kopf gestoßen, zumal man Angst hat, die Fördergelder könnten nicht für alle reichen. Im Tagesspiegel-Beitrag von Christiane Peitz sagt deren Leiter Andreas Lewin: „Unser Festival wurde zehn Jahre vom Bund gefördert. Nun fürchten wir, dass wir vor dem Aus stehen, weil die Senatskanzlei andere Pläne hat und die Dokumentale finanziert.“ Auch das HRFFB sieht seine Finanzierung durch die neuen Gegebenheiten in Gefahr. Über die detaillierte Finanzierung der Dokumentale konnte Anna Ramskogler-Witt noch keine Auskünfte geben. Im Tagesspiegel sagt sie: Wir sind im Austausch mit verschiedenen Institutionen, Förderern, Stiftungen, Koproduktionspartnern und Sponsoren – und kalkulieren natürlich auch mit Einnahmen aus dem Ticketverkauf.“ Was die terminliche Kollidierung mit dem HRFFB (4. bis 12. Oktober) und dem Dokuarts-Festival (der genaue Termin steht noch nicht fest) betrifft, so verweist Ramskogler-Witt auf die kulturelle Vielfalt, die Berlin auszeichnet.