Nielsen veröffentlicht wöchentlich Top-Ten-Listen für den US-amerikanischen Streaming-Markt. Bloomberg hat jetzt die vergangenen drei Jahre ausgewertet und ist zu interessanten Erkenntnissen gekommen.
Die Wirtschaftsseite Bloomberg hat die vergangenen drei Jahre Nielsen-Ratings ausgewertet, die wöchentlich ihre verschiedenen Top-Ten-Listen zur Streaming-Nutzung in den USA veröffentlichen. Vergangenes Jahr bekam Nielsen so heraus, dass kein brandneues Original-Format am meisten gesehen wurde, sondern die Jahre alte Anwaltsserie „Suits“. Betrachtet man jetzt den Zeitraum seit 2021, kommt Bloomberg zum Fazit, dass die Crime-Serie „Navy CIS“ das Nonplusultra auf der Beliebtheitsskala der Amerikaner ist.
Ganz überraschend ist dabei nicht, dass es sich um ein Lizenzprodukt handelt, das auf verschiedenen Plattformen mit unzähligen Staffeln gebingt werden kann. Bloomberg rechnete aus, dass „NCIS“ mit der gestreamten Zeit insgesamt auf 113,5 Milliarden Minuten kommt. Kein anderes Format kann dabei mithalten. Wahrscheinliche Kandidaten auf den Siegerthron wären auch Kinder-Serien wie „Cocomelon“ oder „Bluey“ gewesen, die zum Teil auch schon mal als Babysitter herhalten müssen. Die sind aber auch in der Top Ten vertreten: „Cocomelon“ kommt auf 108,5 Milliarden Minuten (Platz zwei), „Bluey“ auf Disney+ auf 72,3 Milliarden Minuten (Platz vier).
Weitere prominente Serien-Vertreter in der Top Ten: „Grey’s Anatomy“ (104,7 Mrd.), „Criminal Minds“ (61,1 Mrd.), „Suits“ (59,4 Mrd.), „Stranger Things“ (46,8 Mrd.), „The Big Bang Theory“ (43,1 Mrd.), „Gilmore Girls“ (38,1 Mrd.) und „Heartland“ (36,1 Mrd.). Dabei ist die Netflix-Serie „Stranger Things“ in der Drei-Jahres-Aufstellung das einzige Original-Format. Die Auswertung unterstreicht, dass die Nutzer am allerliebsten gewohnte Serien-Umgebungen betreten.
Auf die Woche heruntergebrochen sind das 11,4 Millionen Stunden, die US-Amerikaner wöchentlich „NCIS“ schauen. Interessant an der Top Ten ist auch, dass acht der zehn Serien Netflix als Aggregator-Plattform nutzen, um solche hohen Zugriffszahlen zu erreichen.
Originals dominieren trotzdem
Jenseits der Top Ten der meistgestreamten Formate zeigt sich aber in den USA, dass 53 Prozent der 100 erfolgreichsten Formate Serien-Originals sind, während nur 31 Prozent auf Lizenztitel entfallen und 16 Prozent an Filme gehen. Dass die Serien in der Statistik so klar über die Filme dominieren, hat mit der Laufzeit zu tun. Ordnet man die Streaming-Zahlen nach Plattformen, überragt Netflix alles mit 32,9 Milliarden Stunden. Auf dem zweiten Platz folgt Disney+ mit „nur“ 5,3 Milliarden Stunden. HBO/Max kommt auf 2,5 Milliarden Stunden und Prime Video auf 1,9 Milliarden Stunden.